Full text: Heereswesen (Heft 9 = Gruppe 16)

  
  
  
  
  
      
   
  
   
  
  
    
  
   
  
  
   
  
    
   
  
    
   
     
   
  
     
   
   
     
   
    
    
    
    
   
    
  
    
    
   
14 General Hans Herzog von Aarau 
arbeitende feine Säge und sodann auf Nähmaschinen zusammengenäht, 
die Knöpfe aufgesetzt u. s. w. In ähnlicher Weise werden die Hemden 
und Unterhosen für die ganze Armee angefertigt. Besonders grossartie 
sind die Einrichtungen zur Beschaffung des Schuhwerks und wird der 
guten Qualität des Leders eine ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt. 
Für die Sohlen wird sogenanntes Pfundleder verwendet, aus Ochsen- 
häuten mit Knoppern gegerbt, alle Schuhe haben Doppelsohlen. Das 
Oberleder wird meistens aus England bezogen, wo ostindische Häute 
gegerbt werden, die von wildlebenden Rindern herrührend ein viel 
zäheres Leder geben, als das aus Häuten von Stallvieh fabrizirte. Zuı 
Verdichtung der Sohlen werden solche noch gepresst und alsdann ein 
Kanal für die Aufnahme der Nähte eingeschnitten. Diese werden auf 
eigenen Maschinen gemacht und alle doppelt genäht, wobei der Pech- 
draht stets mit flüssigem Pech getränkt wird, damit er möglichst gut der 
Nässe widerstehe. Auf dem Absatz ist ein halbmondförmiges Eisen mit 
5 Nägeln aufeeschlagen, vorn sind eiserne Stiften zur Verstärkung deı 
Sohle eingeschlasen. In ähnlicher Weise werden die Halbstiefel für die 
Artillerie und die Genietruppen, sowie die hohen Stiefel für die Caval- 
lerıe erzeugt. 
Diese Fussbekleidungen werden In 22 Grössen bezüglich der Rist- 
höhen und in 15 Sorten in Hinsicht auf Länge erzeugt und es soll sich 
der Preis eines Paars Schuhe auf fl. 4 50 a fl. 5 östr. stellen. 
ht blos für die öster- 
Die Anstalt von Skene & Cie. arbeite 
reichische Armee, sondern ist erbötig, bei Bedarf sofort auch für andere 
Armeen zu arbeiten, so dass wir unter Umständen von diesem schön 
eingerichteten Etablissement in kürzester Zeit Uniformen, Schuh- und 
Lederwerk aller Art, sowie Feldrequisiten in ganz untadelhafter Qualität 
beziehen könnten. Es könnte gar nichts schaden, wenn man von dorten 
sofort Muster von Schuhwerk, Reitzeugen, Patrontaschen und namentlich 
von Kochgeschirr beziehen würde 
Das Kochgeschirr der Infanterie wird jetzt für je 2 Mann einge- 
führt, was mir dem einzeln Kochgeschirr vorzuziehen zu sein scheint. 
Diese Einrichtung ist jedenfalls weniger theuer als das Einzelnkochge- 
schirr und absorbirt weniger Mannschaft zum Kochgeschäft, ohne dass 
solche kleine Kochkessel viel hinderlicheı wären beim Tran pori aul 
dem Tornister. 
Jeder Soldat hat nun auch seine eirene Essschaale. 
Die [rinkflaschen sind von starkem (las, eingefasst in zwel 
Schaalen von Weissblech, deren vorstehende und zusammengelöthete 
Ränder mit Löchern versehen sind, wodurch die Schnur zezorsen wird, 
welche zum Tragen und Aufhängen der Flasche dient. 
Die Tornister der östr. Infanterie sind noch etwas kleiner als un- 
sere Tornister neuer Ordonnanz, ind inwendie mit wasserdichter 
     
  
  
    
	        
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