99 General Hans Herzog von Aarau.
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Die Zündung ist Gentralzündung und die Böden der Hülsen sind dop-
pelt. Russland besitzt zwei grosse Etablissemente zur Erstellung von
Gewehrmunition, von denen jedes täglich 300,000 Patronen zu liefern
im Stande ist. Ein gewisser Bruno Hofmark von St. Petersburg hat
eine Collection von Instrumenten und Leeren ausgestellt, mit deren
Hülfe in den Regimentern die leeren Hülsen nach dem Schiessen wieder
zu Munition laborirt und so mehrmals benützt werden können. h
Von Oesterreich finden sich die berühmten Firmen Sellier &
Bellot oder jetzt Prager Actiengesellschaft, dann die Firma Roth, mit |
deren Filiale in Pressburg vertreten, welch Letzteren namentlich STOSSes |
Verdienst in der Vervollkommnung der Patronenfabrikation mit Central-
zündung gebührt.
Nach dem nämlichen Systeme wird in den Werkstätten des Ar-
Be ER Ua | senales in Wien und dem grossartigen Laboratorium zu Felixdorf bei
HN | ER Wiener Neustadt die Gewehrmunition für die österreichische Armee er-
e a zeugt. Das zu den Hülsen verwendete Material ist Tomback von nahezu
ni gleichem Zinkgehalt wie bei den schweizerischen Patronen. ca. 7 a 8°
In IB Zink. Die zu der Hülse bestimmte Metallscheibe wird unter sechs
{ ai Streckungen von der Form eines Hütchens bis zu einer 58m/m. langen
Ina N Hülse mit beinahe halbkugelförmigem Boden auseezosen. wobei die Dicke
a " des Bleches am Boden auf eine Länge von 9m/m. doppelt so gross bleibt,
j | \ als an den übrigen Theilen des Cylinders. Dieser gewölbte Boden wird
di alsdann in einem flachen mit vorstehendem Rand zum Ausziehen der
EDEN, Patrone umgewandelt und erhält in der Mitte eine Vertiefung nach
EFFERKNN Innen, in welche die Kapsel für die Anfeuerung eingepresst wird. In
dieser Kapsel sitzt sodann die eigentliche Zündpille von Kupfer, welche
mit Knallquecksilbersalz gefüllt ist. Das Geschoss hat eine abeeflachte
Spitze, zwei Kannelirungen und eine kleine Expansionshöhlung, ist
El 20.28 Gramm schwer, die Ladung beträgt 4.01 Gramm und die Patrone
n ü \ 32.4 Gramm, so dass deren 93 auf 3 Kilo zehen.
Hl Zum Füllen der Patronen werden Maschinen von Abraham in
In Birmingham verwendet deren jede fl. 2300 kosten soll. und zum Füllen
! von 25,000 Hülsen in 10 Arbeitsstunden hinreicht. Zu Bedienung | |
ji) I MR dieser Maschinen gehören je 3 Mädchen, indem nicht nur die Ladung
} u eingefüllt wird, sondern gleichzeitig auch die Geschosse aufgesetzt und
| festgelagert werden.
Ein rotirender Tisch bringt die Hülse, nachdem sie unter einem |
] A Schieber mit Pulver gefüllt ist, unter den (zeschosshalter und das herab-
" gefallene Geschoss wird durch eine Klemmung in der Hülse befestiet. |
IN Die Patronen werden in einer Mischung von 7 Theilen Hammels-
4 talg und 1 Theil Wachs gefettet, und dann in Cartons zu 12 Stück
UM in eine Lage nebeneinander, jeweilen Geschoss nach oben, dann wiedeı
nach unten gekehrt, verpackt.