Full text: Kurzwaaren-Industrie (Heft 10 = Gruppe 10)

   
     
    
  
   
    
  
  
   
  
  
    
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
   
    
  
  
  
  
   
  
DEIN BEE ENTE 
  
  
  
  
16 G. Kiefer-Baer in Basel. 
Pariser Puppen war der Fabrikant genöthigt, die porzellanenen Puppen- 
köpfe aus Sachsen zu beziehen. Der französische Krieg hatte unter an- 
derem auch zur Folge, dass man dieses Fabrikat, nebst anderen im 
eigenen Lande zu erstellen suchte, und heute liefert Paris die schönsten 
Puppenköpfe in Porzellan. Auch in Blechwaaren und mechanischen 
Spielen geht Frankreich vorwärts, SO dass in wenigen Jahren Paris in 
Spielzeugwaaren Bedeutendes zu leisten verspricht. Zudem ist der Pariser 
erfinderisch, auch im Spielzeug, was wir in den letzten Jahren zu erfahren 
Gelegenheit hatten. 
Die besten Spielwaaren in Fuhrwerken aus Holz liefert Strassburg. 
Alles, was ein dortiger Fabrikant gebracht hatte, ist praktisch ausgeführt, 
seine Holzwagen, Fasswagen, Güterwagen, Flösse etc. sind ausgezeichnet 
und dürfen wohl rühmend anerkannt werden. 
Die anderen Länder haben wenig Erwähnenswerthes gebracht: 
wir fanden in der türkischen Abtheilung einige primitive Spielwaaren; 
von Indien etwas besseres, von Amerika einiges in mechanischem Spiel- 
zeug. China stellte mehr aus und theilweise Originelles, mitunter auch 
etwas Vorsündfluthliches. Dagegen ist auch hier wieder Japan zu er- 
wähnen, dessen Ausstellung in Spielwaaren reichhaltig und sehr geord- 
net war. 
Der Artikel, welcher in den letzten 15 Jahren in Europa am besten 
gefallen hat und am leichtesten verkauft und jetzt die grösste Handels- 
waare im Spielwaarenfache geworden ist, die Schreipuppe, scheint aus 
Japan zu stammen; es wurde mir versichert (von glaubwürdigen Japa- 
nesen), diese Schreipuppen existiren dort schon seit einem Jahrhundert. 
Fragt man sich: »könnte die Spielwaaren-Industrie in der Schweiz 
eingeführt und mit Erfolg betrieben werden«, so dürfte folgende Ansicht 
vielleicht die richtige sein. 
jesseres Spielzeug im Genre der Esslinger und Stuttgarter Artikel 
dürfte sich lohnen. Es fehlt noch etwas zwischen den feinen Strass- 
burger und den mittleren Stuttgarter Waaren. In eeringen Artikeln ist 
wenig zu verdienen; gutes Spielzeug, das unterhaltend und belehrend 
wirkt, fände noch trotz den Zollschranken genügenden Absatz. Man 
könnte in diesem Industriezweige noch erfinderischer sein; der Verbrauch 
eines guten nützlichen Spielzeuges ist kolossal und ebenso lohnend. Ich 
erwähne hier noch eines Artikels, der Spieldosen, welche seit Jahren 
viel verkauft werden. Im Grunde genommen ist dies ebenfalls ein 
Spielzeug, für kleine und grosse Kinder berechnet. Im Departement 
du Doubs werden Musikwerke in kleinen Holz - Boites zum Drehen ver- 
fertigt; ähnliche Waare könnte ganz gut, etwas hübscher ausgestattet 
und doch billig, in der Schweiz hergestellt werden; um so mehr wäre 
dies zu wünschen, als die betreffenden Fabrikanten nicht genug liefern 
können. 
Das Berner Oberland könnte neben den Schnitzlereien, vermöge
	        
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