Full text: Glas-, Stein-, Thon- und Cement-Industrie (Heft 12 = Gruppe 9)

  
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10 B. von Arx in Olten. 
Die trockene Bearbeitung erspart dieses Alles, wenn nicht ganz, so doch 
zum grössten Theil, und ermöglicht eine raschere Produktion. 
Es wäre ‚hier am Platze, auf die Untersuchung der Maschinen zur 
Bearbeitung des Thones überzugehen; allein diese Aufgabe wird, wie 
schon oben bemerkt, durch den engen Rahmen meines Berichtes ausge- 
schlossen. Auch war mir die Zeit nicht dermassen zugetheilt, dass mir 
gehörige Musse geblieben wäre, den verschiedenen Neuerungen und Ver- 
besserungen im Maschinenwesen für die Thon-Industrie meine volle Auf- 
merksamkeit zu schenken. 
Die Verwendung von trockenem, einfachem und gefärbtem Thön- 
pulver zur Erzeugung von Mosaikziegeln für Flurbelege ist auch eine in 
nicht zum gewerbsmässigen Betrieb gelangte Seite der 
diese Produkte aus 
der Schweiz noch 
Thon-Industrie, wesshalb unser Land genöthigt ist, 
Deutschland zu beziehen. In neuerer Zeit werden aus hart gebranntem 
Thon Pflastersteine für Hausfluren, Stallböden, Trottoirs ete. fabrizirt, 
in Bezug auf welche wir ebenfalls von Deutschland abhängig sind. 
Die schweizerische Industrie war in dieser Sektion schwach ver- 
treten. Es fehlten Tischgefässe gänzlich, und in der Ofenabtheilung, in 
welcher die weissen Kachelöfen unseres Landes eine gewisse Bedeutung 
erlangt hätten, war nichts auseestellt, währenddem die Ofe n-Industrie 
in den Leistungen Englands und Frankreichs, sowie Deutschlands, einen 
bedeutenden Aufschwung zeigte. Die ausgestellten Oefen wiesen einen 
orossen Reichthum in Farben und architektonischen Formen auf. Auch 
hier begegnen wir der Nachahmung und Verbesserung älterer Vorbilder. 
Die Verwendung nicht springender Glasuren für Ornamente und Figuren 
verdient besondere Beachtung. Der Wiedergebrauch von Thonöfen wird 
nfang erreichen, bei weitern Fortschritten dieser 
einen immer grösseren Uı 
Industrie ausschliesslich werden und den Sieg über die einförmigen, ge- 
schmacklosen Guss- und Blechöfen davon tragen, besonders da 
mit diesen auch in Bezug auf Verbrauch von Brennmaterial den Vergleich 
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erstere 
aushalten. 
Ich kann nicht umhin, bei diesem Anlasse einige hieheı gehörige 
Industriezweige anzuführen, denen in der Schweiz eine lohnende Zukunft 
geboten würde. Eis sind dies: 
a. Die Ofen-Industrie, verbunden mit der Anwendung künstlicher 
Formen, mit oder ohne Reliefbilder. Ein wesentlicher Moment beruht 
der 
dabei in dem Anwenden gefälliger und geeigneter Farben. Die in 
Neuzeit bei der Ofenmalerei eingeführte, der mittelalterlichen Sitte nach- 
gebildete Buntfarbigkeit ist, geschmackvoll ansewendet, sehr dazu ange- 
than, in Harmonie mit den Wandverkleidungen (Tapeten) jedem Zimmer 
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zur Zierde zu gereichen, was sich von dem eintönigen Weiss, Blau und 
Grün unserer jetzigen Oefen nicht immer behaupten lässt. 
b. Die Erzeugung von Fliessen en relief in schmückender Aus-
	        
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