Full text: Glas-, Stein-, Thon- und Cement-Industrie (Heft 12 = Gruppe 9)

    
  
   
  
  
   
   
  
  
   
  
  
   
  
  
     
     
   
  
   
      
  
  
   
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
   
    
   
  
  
  
  
    
  
B. von Arx in Olten, 
   
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und Bijoutiers in Anwendung kommen. Diese, einem speziellen In- 
dustriezweig zweckmässig angepassten Materialien, fanden leicht die An- 
erkennung der Jury und wurden auch dnrch die Verdienstmedaille aus- 
gezeichnet. 
Einen schweren Stand hatte die Graphit-Tigelindustrie des Hein- 
rich Maag in Schaffhausen. Die ausgestellten Erzeugnisse präsentirten 
sich in konstruktiver Hinsicht nicht gerade übel, allein gegenüber der 
reglementarisch gebotenen Frage nach der Herkunft des Rohstoffes ver- 
harrte der Einsender in Stillschweigen; ich meinerseits war nicht im 
Falle, darüber den erforderlichen Aufschluss zu ertheilen. Dazu fehlte 
es unter den vorliegenden Tigeln an gebrauchten Exemplaren, um ihre 
Solidität beim Bestehen der Feuerprobe beurtheilen zu können. England 
und Norddeutschland stellten das gleiche Produkt in viel grösseren For- 
men und mit Mustern von Tigeln aus, von welchen beurkundet war, 
wie oft sie bereits in praktischer Anwendung dem Feuer ausgesetzt 
wurden. Dass diese Methode des Ausstellens sehr instruktiver Art ist, 
liegt auf der Hand. — Dessenungeachtet wurde unserm Aussteller mit 
Rücksicht auf die gute Waare die Verdienstmedaille zuerkannt. 
Ueber die speziellen Leistungen und Vorzüge der einzelnen Firmen 
gibt das Verzeichniss der verliehenen Auszeichnungen genügenden Auf- 
schluss. 
Zum Schlusse drängt sich mir eine Bemerkung auf, die sowohl 
für die Thon- als auch für die Stein- und Cementwaaren von Bedeutung 
n ihren 
ist. Die Schweiz besitzt in ihren Gebirgen und Thalgründen, 
sumpfigen und entsumpften Ebenen eine Menge von werthvollem Thon- 
und Erdmaterial, das sich zur industriellen Verwendung sehr gut eignet, 
für dessen rationelle Verwerthung aber die Privat-Industrie zu langsam 
vorschreitet. Lassen wir die daherigen Erfahrungen des Auslandes nicht 
unbeachtet an uns vorübergehen, bilden wir tüchtige Bergleute heran, 
setzen wir an unserm Polytechnikum Preise aus für die Lösungen der 
Aufgabe, wie eine bessere Verwerthung des Reichthums an Erd-, Stein- 
Kies- und Thonarten in der Schweiz angebahnt werden könne! Denn 
es sind die gebildeten Bergleute und Staatsgeologen der monarchischen 
Länder, welche diesen den bedeutenden Vorsprung in der Montanindustrie 
geben. — Meine Ansicht gründet sich auf eine Menge von Beobachtungen, 
die ich sowohl auf der letzten Pariser, als auch auf der diesjährigen 
Wiener Weltausstellung zu machen Gelegenheit hatte. Jene Staaten, in 
welchen Bergleute mit theoretischer und praktischer Bildung wirken, 
behaupten nicht nur den Vorrang in der Montanindustrie, sondern sie 
sind dadurch auch in der Lage, im Interesse der Wissenschaft wie des 
praktischen Vortheils durch mineralogische und geologische Sammlungen 
und durch Anfertigung von Karten ein getreues Bild zu liefern von den 
  
	        
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