Full text: Erziehungs-, Unterrichts- und Bildungswesen ; 2. Theil (Heft 13,2 = Gruppe 26)

   
   
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48 Prof. E. Rambert in Zürich 
setzung unserer Jury verhinderten uns nicht, mit Eifer und Vertrauen 
an die Arbeit zu gehen. Der gute Wille war gross. Fähige Männner 
fehlten auch keineswegs, und wir waren entschlossen, nicht hinter den 
Erwartungen zurückzubleiben, die man sich von der Jury der ersten 
alleemeinen Weltausstellung des öffentliehen Unterrichtswesens machte. 
Wir begannen demnach unsere Arbeiten in der besten Disposition; 
unsere Secetionen hatten aber kaum begonnen, als sie auf unvorhergese- 
hene und noch ernstere Schwierigkeiten stiessen, als man vermuthet 
hatte. 
Bei der ersten Sitzung schon stellte sich die vierte Section die 
eben so verwickelte als natürliche Frage, was sie eirentlich vorstelle und 
welche Mission sie zu erfüllen habe. Die officiellen Dokumente waren 
über diesen Punkt nicht klar. Das über die Organisation der Jury han- 
delnde Dokument (Nr. 76) theilt ihr das Studium der Hülfsmittel für 
den Unterricht Erwachsener zu. Ein anderes Dokument, System der 
Klassen-Eintheilung (Nr. 3) betitelt, erwähnt die Erzeugnisse der Lite- 
ratur im Allgemeinen, die Zeitschriften, die öffentlichen und die Privat- 
Bibliotheken, und endlich die Gesellschaften oder Assoeiationen, welche 
zum Zweck haben, den Unterricht des Volkes zu ergänzen. Arbeit genug 
für eine einzige Section einer Jury. Und diese Arbeit stand nicht blos 
auf dem Papier, man zählte unter den Ausstellern hundert gelehrte Ge- 
sellschaften, Verlerer in grosser Anzahl, Autoren, ferner Revüen, poli- 
  
tische Zeitungen, die ganze deutsche Presse, zweitausend Zeitungen, 
die gesammte Schweizerpresse, auch die amerikanische Presse; Vereine 
jeder Art: Hülfs-Vereine, Wohlthätigkeits-Vereine, Gemeinnützige Vereine. 
Arbeiter- und Gewerbe-Vereine fehlten ebenfalls nicht, so dass die bel- 
gische Regierung sich verpflichtet geglaubt hatte, einen besondern Abge- 
ordneten zu ernennen, um in Wien die Arbeiterfrage zu studiren und 
Bericht darüber abzustatten. 
Die Section wusste nicht recht, worauf sie in diesem Chaos ihı 
hauptsächlichstes Augenmerk richten sollte. Sie suchte sich darüber klaı 
zu werden. Dessen ungeachtet hielt sie es aber nicht für anzemessen, 
sich den Ausstellern, welche ihr Urtheil erwarteten, zu entziehen; sie 
beschloss, sich auf der breitesten Basis zu constituiren, nicht allein auf 
"rein pädagogische Ausstellungen sich zu beschränken, sondern ihr Augen- 
merk auch auf solche zu richten, welche eigentlich einer politisch-soecialen 
Section hätten zugetheilt werden sollen. 
Ist die Schule der Welt nicht die Ergänzung der Schule im eigent- 
lichen Sinne. Warum also trennen? Die Section glaubte jedoch, die 
Verantwortlichkeit einer so ernsten Entscheidung nicht auf sich nehmen 
zu dürfen. Sie brachte ihre Vorschläge vor das Forum der Gesammt- 
jury zur Entscheidung. 
Kaun 
Die dritte Section stiess auf Schwieriekeiten anderer Aı 
hatte die Sitzung begonnen, als sie die Entdeckung machte, dass dasjenige
	        
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