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Die Grundlagen für den Entwurf der Spritzgußform. 103
A) Die Strömungsverluste vor dem Anschnitt können am ehesten
dann geringgehalten werden, wenn die Auffüllung der eigentlichen
Hohlform im wesentlichen erst nach der Vollfüllung der Eingußöffnung
erfolgt, und wenn dabei die Strömungsgeschwindigkeiten vor dem
Anschnitt durchweg klein sind. Zur Herbeiführung dieser günstigsten
Verhältnisse muß man die Durchflußquerschnitte vor dem Anschnitt
(insbesondere Mundstück- und Eingußbohrung) groß gegenüber dem
Einströmquerschnitt f bemessen, dabei aber die Eingußöffnung so ge-
stalten, daß sie das geringste, zur Erfüllung ihrer Funktionen eben aus-
reichende Volumen erhält (da dieses neben dem Mundstückbohrungs-
und dem Einströmquerschnitt die Vollfülldauer des Eingusses bestimmt).
Es soll also, sofern das Gußstück verschiedene, sonst gleichwertige
Arten der Anschneidung zuläßt, diejenige davon gewählt werden, die
die geringste Erstreckung des Anschnittes (e, in Abb. 39c) und den
kleinsten Einströmungsquerschnitt f ergibt (vgl. S. 117 unten u. folg.);
ferner soll die Eingußbohrung so nahe als möglich an die eigentliche
Hohlform gelegt und die Dicke des Eingußsackes nur so groß bemessen
werden, als es zur Gewährung hinreichender Durchflußquerschnitte,
zur Vermeidung übermäßiger Abkühlung des strömenden Metalles und
zu einer für den Nachdruck hinreichenden Warmhaltung des Anschnitt-
metalls eben notwendig ist. Wenn man diese Regeln für die Bemessung
in ausreichendem Maße erfüllen kann, so darf man erwarten, daß die
Strömungsverluste vor dem Anschnitt keine erhebliche Bedeutun ghaben,
sofern die Gestalt der Eingußöffnung in strömungstechnischer Hin-
sicht nicht besonders ungünstig ist. Umlenkungen im Einguß sind in
diesem Falle wohl unbedenklich, sofern sie hinreichend ausgerundet
sind (vgl. S. 105, Abs. 1).
B) Bei manchen Gußstücken ist es jedoch nicht möglich, die vor-
stehenden Bedingungen so weitgehend zu erfüllen, daß die Strömungs-
geschwindigkeiten im Einguß während der Formauffüllung durchweg
gering sind. Dies kommt namentlich bei besonders dünnwandigen,
sperrigen Gußstücken von geringem Gewicht gelegentlich vor, nämlich
dann, wenn solche Gußstücke einen langen Eingußzapfen und einen
sehr ausgedehnten Anschnitt (und damit ein großes fsowie einen aus-
gedehnten Eingußsack) erfordern, während zugleich die Durchmesser
der Mundstück- und Eingußbohrung mit Rücksicht auf das Abfall-
gewicht in mäßigen Grenzen gehalten werden müssen. Dabei ist es manch-
mal unvermeidlich, daß die eigentliche Hohlform zu einem beträchtlichen
Teile vor der Vollfüllung des Eingusses aufgefüllt wird, und daß auch
nach der Eingußvollfüllung die Strömungsgeschwindigkeit in der Mund-
stück- und Eingußbohrung erheblich ist. In solchen Fällen besteht
das einzige Mittel zur Kleinhaltung der Strömungsverluste darin, die
Gestaltung mit größter Sorgfalt so vorzunehmen, daß sie zur Ent-