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Die Grundlagen für den Entwurf der Spritzgußform. 107
führung nach Abb. 39a--c, bei welcher der Verteilerkern auf der Durch-
flußseite bis unterhalb Mitte abgeflächt ist, so daß er die Gestalt einer
Zunge (eines „Kegelhufes‘“) hat.
Bei solehen Formen, die im Einguß Durchflußquerschnitte von glei-
cher Größenordnung wie f aufweisen bzw. zu erheblichem Teile vor der
Vollfüllung des Eingusses aufgefüllt werden (Fall B auf 8.103), ist es
zur Vermeidung jeglicher Querschnittsverengung zweckmäßig, gemäß
Abb. 39f/g anstatt eines Verteilerkernes eine ganz kurze Buchse (K,,)
im Eingußsack anzuordnen, auf welche der Eingußzapfen aufschrumpft.
Zum Ablösen dient ein durch die Buchse hindurchgehender Auswerf-
stift A,. In manchen Fällen endlich wird auf jeden derartigen ‚Auf-
schrumpfkern“ verzichtet und die Mitnahme des Eingußzapfens beim
Öffnen durch andere Mittel bewirkt, z. B. dadurch (Abb. 39h ji), daß der
Eingußsack mit Aussparungen für zylindrische Schrumpfzapfen @,
versehen wird, an deren Stirnflächen besondere Auswerfer (A,) angreifen.
Bei innenliegendem Einguß mit allseitiger Anschneidung wird bei For-
men für Zinnlegierungen manchmal die Mitnahme des Eingußzapfens
lediglich durch seine Haftung am Gußstück bewirkt (Abb. 42). In diesem
Falle wird nur eine ganz kleine Verteilerspitze angeordnet, die lediglich
zur sanften Umlenkung des Metallstromes dient.
Für Gußstücke, deren Gestalt dem Grundtypus eines Hohlzylin-
ders! nahekommt, ist oftmals die in Abb. 43 dargestellte, eigen-
artige Eingußanordnung (,‚Krageneinguß‘‘) sehr vorteilhaft. Dabei wird
der Eingußsack E, dicht neben der eigentlichen Hohlform als ein kräf-
tiger, den Bohrungskern K, umgebender Ringhohlraum (,,Kragen‘“)
angeordnet und mit der Hohlform durch einen ringspaltförmigen An-
schnitt EZ, verbunden. Die Eingußbohrung E wird bei einfacher Ein-
formung unmittelbar auf den Eingußsack aufgesetzt, und zwar entweder
zentrisch, wie in Abb. 43a/b, oder seitlich versetzt, wie in Abb. 43 c/d.
Die letztere Anordnung ergibt eine geringere Beanspruchung des Form-
baustoffes, da hierbei die senkrechte Beaufschlagung des Kernes ver-
mieden und das Formmaterial vom Metallstrahl vorwiegend streichend
berührt wird. Der von dem Eingußsack E, umgebene Teil des Bohrungs-
kernes X, wird zweckmäßig konisch ausgeführt, damit er, auch wenn
er etwas schadhaft geworden ist, sich leicht vom Gußstück ablöst.
Bei mehrfacher Einformung wird die Eingußbohrung gesondert ange-
ordnet und mit den ringförmigen Eingußsäcken der einzelnen Hohl-
formen durch längs der Trennfuge verlaufende Kanäle verbunden (vgl.
Abb. 82 u. 84). Die Mitnahme des Eingußzapfens @, beim Öffnen der
Form muß bei Anordnungen nach Abb. 43a/b und 43c/d lediglich durch
seine Haftung am Eingußsack @, bewirkt werden. Wenn auch die Mit-
* Oder eines Hohlprismas, da der „Krageneinguß“ natürlich auch an Kernen
von anderem als kreisförmigem Querschnitt angeordnet werden kann.