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Die Grundlagen für den Entwurf der Spritzgußform. 113
spruchte vordere Stück der Eingußbohrung enthält, während der übrige
Teil der Eingußbohrung mit dem Übergang zum Eingußsack in die
Deckformplatte selbst eingearbeitet ist. In diesem Falle muß zur Ver-
meidung einer Gratbildung, die die Entfernung des Eingußzapfens un-
möglich machen würde, Vorsorge getroffen werden, daß die Einguß-
buchse in der Gießstellung durch die Anpressung an das Spritzmund-
stück mit ihrer hinteren Stirnfläche fest an ihre Sitzfläche in der
Deckformplatte angedrückt wird. Dies wird dadurch bewirkt, daß die
Länge I, des Paßteiles der Eingußbuchse etwas größer bemessen wird
als die Länge /, ihrer Aufnahmebohrung in der Formplatte, so daß
der vordere Bund der Eingußbuchse keine Anlage hat (s. Abb.43b u. 44b).
Wenn dagegen die Eingußbuchse durch die Deckformplatte gänzlich
bis zur Trennfuge hindurchgeht (wie z. B. in Abb. 40b), so muß ihr
in der Deckform sitzender Paßteil ein klein wenig kürzer sein als dessen
Aufnahmebohrung, damit die Eingußbuchse mit Sicherheit nur mit
ihrem Bund vorn an der Deckform anliegt. Würde sie anstatt dessen
mit ihrer hinteren Stirnfläche an der Auswerfform anliegen, so würde
die vom Mundstück ausgeübte Kraft die Formplatten auseinanderzu-
drücken streben. Durchgehende Eingußbuchsen haben den Vorteil, daß
die gesamte Eingußbohrung in auswechselbarem Material liegt; dem
stehen jedoch die Nachteile gegenüber, daß solche Eingußbuchsen auch
die Aussparungen für den Übergang zum Eingußsack enthalten müssen
und daß die quer über den Eingußsack verlaufende Einsatzfuge wenig
günstig ist (vgl. S. 71£.).
3. Der geteilte Einguß.
Beim geteilten Einguß ist die Eingußbohrung in beide Form-
hälften (in jede einzelne als Rinne von halbkreisförmigem Querschnitt),
der übrige Teil der Eingußöffnung entweder in beide oder häufiger nur
in eine der beiden Formplatten eingearbeitet (Abb. 26 und 47).
Der Eingußsack E, ist gewöhnlich als gerade, sich nach beiden Seiten
verbreiternde Fortsetzung der Eingußbohrung E ausgebildet, so daß
das Metall ohne nennenswerte Umlenkung aus dem Mundstück durch
die Eingußöffnung in die Hohlform gelangt. Bei hohlzylindrischen Guß-
stücken kann der Eingußsack auch in einer der Abb. 43 entsprechenden
Art als ein Ringhohlraum ausgebildet werden.
Beim Öffnen der Form muß der Anguß sich aus der Deckform
lösen und in der Auswerfform haften, aus der er dann mit dem Guß-
stück zusammen ausgestoßen wird. Wenn er in der Deckform haften
bleibt, kann hierdurch das Gußstück verbogen werden. Ein solches
Hängenbleiben kann entweder dadurch bewirkt werden, daß das Gieß-
Eingußbuchse nur davon ab, wie dick die Formträgerstirnplatte ist und wie nahe
diese in der Gießlage an das Spritzmundstück herangebracht werden kann.
Frommer, Spritzguß,. ,