120 Die Spritzgußform.
den Nachteil, daß die Kerne X, und X, vom Metallstrahl beaufschlagt
werden (so daß sie, namentlich bei Aluminiumspritzguß, bald schad-
haft werden), und daß der Anschnitt sich fast über die ganze Gußstück-
länge erstreckt, so daß der Eingußsack eine ausgedehnte, strömungs-
technisch wenig günstige Gestalt erhält. Die Abb. 56 zeigt die günstigste
Art der Anschneidung dieses Gußstückes (mit ‚„Krageneinguß‘), bei
der das durch den ringspaltförmigen Anschnitt einströmende Metall den
größten Teil der Hohlform geradlinig und ohne Aufschlag durcheilt. Auch
ist bei dieser Art der Anschneidung, bei der Eingußsack und Anschnitt
eine gedrängte Gestalt erhalten, eine raschere Vollfüllung der Einguß-
öffnung zu erwarten als bei der Ausführung nach Abb. 55.
Ein weiteres typisches Beispiel einer fehlerhaften Einformung zeigt
die in Abb. 58 dargestellte Form für das Gußstück in Abb. 57, bei wel-
cher der längs der Breitseite in die Hohlform einfließende Metallstrahl
alsbald auf den Kern F aufschlägt. Abb. 59 zeigt das Gegenbeispiel
einer Form für das gleiche Gußstück mit richtiger Anschneidung, bei
welcher der Metallstrahl am Kern entlanggeführt wird, ohne ihn zu
beaufschlagen, und zugleich Eingußsack und Anschnitt eine geringere
Ausdehnung erhalten.
Zur Sicherung der Luftabführung muß der Anschnitt! im
Zusammenhange mit der Anordnung der Trennfuge und der Entlüf-
tungskanäle so gelegt werden, daß das Gießmetall keine Luft in Sack-
hohlräumen versetzt, und daß es die Entlüftungskanäle im Laufe der
Formauffüllung nur allmählich überflutet und erst am Ende der Ein-
strömung völlig abschließt. Der Metallstrahl darf nicht in einer solchen
Art in die Form eingeleitet werden, die das vorzeitige Entlanglaufen
an den Formwänden, die ‚„Voreilung‘, begünstigt (vgl. S. 46ff.).
Bei bandförmigem Anschnitt ist es vorteilhaft, die Einströmungs-
ebene (d. h. die Hauptebene des einströmenden Strahles, vgl. S. 19)
gegen die (die Entlüftungskanäle tragende) Trennfuge zu versetzen,
damit der Metallstrahl bei seitlicher Ausbreitung die Entlüftungs-
kanäle nicht vorzeitig abschließt. Wenn eine solche Versetzung aus
Konstruktions- oder Preisgründen nicht ausführbar ist, darf zumindest
der Anschnitt nicht ebenso breit wie das Gußstück gemacht werden
(siehe z. B. Abb. 58b und 59b), damit der Metallstrahl nach Möglich-
keit? von den Rändern der Hohlform in der Trennfuge ferngehalten wird.
Von der Abtrennung des Angusses bleibt am Gußstück
stets eine Bearbeitungsmarke zurück, deren Lage für das Aussehen
des fertigen Stückes von Bedeutung ist. Schwache, bandförmige An-
schnitte, die an Kanten angeordnet sind, verursachen Marken, die
verhältnismäßig wenig auffallen. Die Anschneidung der Innenkante
1 Außer bei Formen für Vakuumspritzguß (vgl. S. 132f.).
2 Vgl. 8. 20 Abs. 3.
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