sich während der gesamten Arbeitsdauer in einem abgeschlossenen,
ständig luftleer gehaltenen Raume. Näheres über die Apparatur und
die Arbeitsweise dieser Verfahren ist auf 8. 229ff. ausgeführt.
Die an der Gießform zur Entlüftung vorzusehenden Maßnahmen
richten sich nach der Art der Luftabführung, wobei die folgenden
vier Fälle zu unterscheiden sind:
l. Verdrängung der gesamten Luft durch das Gießmetall bei jedem
Schuß (Abb. 61).
2. Teilweise Absaugung, teilweise Verdrängung der Luft bei jedem
Schuß (Abb. 62).
3. Vollständige Absaugung der Luft vor jedem Schuß (Abb. 63 und 97).
4. Ständiges Arbeiten der Form im luftleeren Raum (Abb. 95,
96 und 147).
1. Die Luftabführung durch Verdrängung.
Damit das Gießmetall die Luft vollständig aus der Form verdrängen
kann, müssen von den Stellen der Hohlform, nach denen das Metall
die Luft hindrängt, Entlüftungskanäle abgehen, die ins Freie führen.
Um dies zu ermöglichen, muß die Einströmung in die Hohlform so
geleitet werden, daß das Metall die einzelnen Hohlformteile in einer
berechenbaren Reihenfolge und Richtung auffüllt, und daß die An-
legung von Entlüftungskanälen an den hiernach gegebenen Stellen
formbautechnisch möglich ist.
Man hat in dieser Beziehung beim Spritzguß nicht entfernt soviel
Freiheit wie etwa beim Sandguß. Da das Metall trotz des hohen Gieß-
druckes nicht durch die Entlüftungsschlitze hindurchspritzen darf,
müssen diese so gestaltet sein, daß zwar Luft hindurchströmen kann,
das Metall dagegen entweder gar nicht hineinfließt oder in ihnen er-
starrt, bevor es sie durchlaufen kann.
Demnach können die Luftabführungskanäle nur flache Schlitze
oder Rinnen von sehr geringer Dicke sein, die natürlich nicht ins volle
Material eingearbeitet, sondern nur in den Fugen zwischen benachbarten
Formteilen angeordnet werden können.
Die Möglichkeiten für ihre Anordnung werden weiter dadurch ein-
geschränkt, daß der in ihnen entstehende Metallgrat die Entfernung des
Gußstückes aus der Form nicht hindern darf und selbst nach jedem
Schusse entfernbar sein muß, da die Entlüftungskanäle sonst nach
wenigen Schüssen verstopft sein würden.
Die Entlüftungskanäle zerfallen nach ihrer Lage in der Form in
drei Gruppen:
a) Entlüftungsschlitze in der Trennfuge (Zi);
b) Entlüftungsschlitze in den Fugen zwischen unbeweglichen und
beweglichen Formteilen (L,),
Die Grundlagen für den Entwurf der Spritzgußform. 125