Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
198 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung). 
sind. Ihre Nachteile treten bei niedrigschmelzenden Legierungen wenig 
hervor, machen sich jedoch mit steigender Gießtemperatur fortschrei- 
tend stärker bemerkbar und schließen, wie schon gesagt, die Anwen- 
dung dieser Bauarten für Gießtemperaturen über 1000°C völlig aus. 
Demgegenüber bringt das System der ‚kalten‘‘ Druckkammer für die 
Konstruktion und Bedienung von vornherein — unabhängig vom 
Schmelzpunkt der Gußlegierung — gewisse Sonderanforderungen mit 
sich, es führt jedoch auch bei hohen Gießtemperaturen nicht zu un- 
überwindlichen Schwierigkeiten. Daher treten die Vorteile dieses Sy- 
stems um so mehr hervor, je höher der Schmelzpunkt der zu verarbei- 
tenden Legierung liegt. 
Hieraus ergibt sich, daß die Gießmaschinen mit „warmer“ Druck- 
kammer für niedrig schmelzende Legierungen sehr wahrscheinlich den 
Maschinen mit ‚kalter‘ Druckkammer im allgemeinen überlegen bleiben 
werden. Wie sich im Spritzguß der hochschmelzenden Leichtlegierun- 
gen die Anwendungsbereiche der beiden Arten von Maschinen gegen- 
einander abgrenzen werden, kann heute noch nicht abschließend be- 
urteilt werden (vgl. S. 571£.). Zur Zeit werden für sämtliche vorstehend 
genannten Anwendungsgebiete, d.h. für Blei-, Zinn-, Zink-, Aluminium- 
und Elektronspritzguß, weitaus überwiegend Maschinen mit ‚warmer‘ 
Druckkammer angewandt; diese beherrschen somit gegenwärtig noch 
den größten Teil der gesamten Spritzgußtechnik. Demgegenüber kommen 
für Legierungen von höherem Schmelzpunkt (namentlich Kupferlegie- 
rungen) fast ausschließlich Kolbenpumpen mit ‚kalter‘ Druckkammer 
(,Warmpreßgußmaschinen‘‘) in Betracht. Ihre Bedeutung wird somit 
wahrscheinlich weniger darin liegen, die Maschinen mit ‚‚warmer‘ Druck- 
kammer aus deren heutigen Anwendungsgebieten zu verdrängen, als 
vielmehr darin, durch ihre Unempfindlichkeit gegen hohe Gießtempe- 
raturen höherschmelzende, mit ‚„warmer‘‘ Druckkammer nicht erfolg- 
reich verspritzbare Gußlegierungen in den Bereich der Spritzmetalle 
einzubeziehen und damit das Anwendungsgebiet des Spritzgußverfah- 
rens erheblich zu erweitern. 
In den letzten Jahren sind verschiedene Ausführungsarten von 
Kolbenpumpen mit ‚„kalter‘‘ Druckkammer betriebsbrauchbar durch- 
gebildet und zum Verspritzen von Messing in erheblichem Umfange 
praktisch in Gebrauch genommen worden. Drei derartige Konstruk- 
tionen sind in Abb. 159--161 dargestellt und auf S. 447ff. besprochen. 
Nur erwähnt sei hier, daß neuerdings in der Praxis gelegentlich ver- 
sucht wird, für das Gießverfahren mit ‚kalter‘‘ Druckkammer und 
hohem Arbeitsdruck die Bezeichnung ‚„Preßguß“ oder auch „Warm- 
preßguß‘ einzubürgern und demgegenüber die Bezeichnung ‚„Spritz- 
guß“ ausschließlich auf die Verfahren mit ‚warmer‘ Druckkammer 
zu beschränken. In dem vorliegenden Buche wird jedoch wegen der 
grundsätzlichen Gleichartigkeit der Arbeitsvorgänge beim Gießen mit 
  
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