Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
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Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung). 
Die Bemessung der Druckkammer hängt von der Gußstückgröße 
ab, und zwar müssen ihr Volumen zum Gußstückvolumen (vgl. 8. 239f. 
und 308ff.) und ihre Querschnitte zum Einströmquerschnitt f der Gieß- 
form in bestimmten Verhältnissen stehen. Der Druckbehälterquer- 
schnitt fj (s. z. B. Schema Abb. 119) muß zur Erzielung einer kurzen An- 
laufzeit 7, (vgl. S. 11ff. u. 666f.) sehr groß gegenüber f sein (und zwar 
etwa a =50 — 100 x f). Ferner muß der Querschnitt des Ausflußkanals 
auch an der engsten Stelle (d.h. in der Mundstückbohrung) noch ein 
Mehrfaches von f sein, um eine rasche Vollfüllung der Eingußöffnung zu 
gewährleisten (vgl. S. 52); im übrigen erhält der Steigkanal auf dem 
größten Teil seiner Länge einen größeren Querschnitt (mindestens das 
3- bis 4fache von dem der Mundstückbohrung). 
Im ganzen sollen sich die Strömungsquerschnitte in der Druck- 
kammer vom Druckbehälter zum Spritzmundstück hin nur fortschrei- 
tend verengen, jedoch an keiner Stelle erweitern, da Übergänge von 
größerer zu geringerer Strömungsgeschwindigkeit besonders große 
Energieverluste (,Stoßverluste‘‘) verursachen. 
Die Gestaltung der Druckkammer muß so vorgenommen werden, 
daß alle Querschnittsübergänge und Umlenkungen sanft (mit großem 
Krümmungsradius) erfolgen. Weiteres über die Druckkammerkonstruk- 
tion kann erst bei Besprechung der verschiedenen Maschinentypen im 
einzelnen ausgeführt werden. 
y) Die Anordnung der Druckkammer am Schmelzbehälter. 
Für die Anordnung der Druckkammer am Schmelzbehälter ist in 
erster Linie die Rücksicht auf gute, gleichmäßige Beheizbarkeit maß- 
gebend. Ferner soll die Druckkammer so am Schmelzbehälter angeord- 
net und ihre Nachfüllvorrichtung so ausgebild>t werden, daß ein mög- 
lichst vollständiger Durchsatz des in den Schmelzbehälter eingesetzten 
Metalles durch die Gießmaschine gewährleistet ist. Diese Forderung ist 
besonders wichtig bei Gießmaschinen für solche Legierungen, die beim 
Stehen im Metallbade zu Seigerung und Bodensatzbildung neigen (vgl. 
S. 476f.). Wenn in diesem Falle der genannten Bedingung nicht ent- 
sprochen wird, so bildet sich im unteren Teil des Metallbades, aus dem 
das Gießmetall nur durch Diffusion oder gelegentlich durch Umrühren 
in das Nachfüllorgan der Druckkammer (und damit zum Verspritzen) 
gelangen kann, ein ‚stehender‘‘ Bodensatz, der unabsehbar lange dort 
verbleibt und sich somit in unberechenbarer Weise mit Verunreinigungen 
oder Ausseigerungen anreichert (bzw. an spezifisch leichteren Ausseige- 
rungen verarmt). 
Die Druckkammer wird bei manchen Typen innerhalb, bei anderen 
an der Außenseite des Schmelzbehälters angeordnet. Das erste ist in der 
Regel heiztechnisch günstiger ; dagegen gestatten Anordnungen derzweiten 
  
  
   
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