206 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung).
einem Spezialgußeisen) hergestellt werden kann. Die Befestigung des
Spritzmundstückes erfolgt am günstigsten in der Weise, daß es mit
einem schlanken Außenkonus versehen und seine Sitzfläche im Druck-
kammerhals als ein abdichtend dazu passender Hohlkonus ausgebildet
wird. Hierdurch wird in der Regel eine ausreichende Festhaltung des
Mundstückes bewirkt, so daß besondere Sicherungen gegen Herausfallen
nicht unbedingt erforderlich sind, zumal das Mundstück durch die Be-
triebsbeanspruchung selbst immer wieder fest in seine Sitzfläche hinein-
gedrückt wird. Um beim Auswechseln des Mundstückes seine Loslösung
zu erleichtern, wird sein aus der Druckkammer herausragender Teil ge-
wöhnlich mit Schlüsselflächen versehen. (Diese praktisch gut bewährte
Befestigungsart ist sämtlichen Abbildungen dieses Buches zugrunde
gelegt.) Manchmal wird das Spritzmundstück anstatt mit Konus auch mit
Gewinde im Druckkammerhals befestigt; dies ist jedoch ungünstig,
da das Gewinde, namentlich bei höheren Betriebstemperaturen, leicht
ungangbar wird, so daß das Mundstück beim Versuch des Aus-
schraubens abbricht.
&) Baustoffe.
Als Baustoff für die Druckkammer kommt ausschließlich Eisen in
Frage, und zwar vorwiegend (für Aluminiumspritzguß ausschließlich
— vgl. 8. 564 —) Gußeisen, manchmal Stahlguß, ganz selten Stahl. Die
Gattierung muß in jedem Falle mit Rücksicht auf eine ausreichende
Warmfestigkeit gewählt werden; bei Kolbenpumpen müssen die Bau-
stoffe von Kolben und Laufbuchse auch gute „Laufeigenschaften‘‘im
warmen Zustande besitzen. Bei Druckkammern für Eisen angreifende
Legierungen ist auch die Widerstandsfähigkeit des Baustoffes gegen
Korrosion von Wichtigkeit; daher werden Druckkammern für Alumi-
niumgießmaschinen manchmal aus legierten Spezialgußeisensorten her-
gestellt, worauf hier jedoch nicht eingegangen werden kann.
Für bestimmte Bauteile der Druckkammer, die besonderen Bean-
spruchungen unterliegen (z. B. Gießkolben oder Ausströmventile), wer-
den nicht selten Spezialmaterialien (hochlegierte Sonderstähle oder
Spezialgußeisen) verwandt. Die Spritzmundstücke müssen bei Kanten-
dichtung aus Stahl (für Aluminiumspritzguß aus hochlegiertem Stahl)
bestehen; bei Flächendichtung können für hochschmelzende Legie-
rungen auch gußeiserne (vorzugsweise in Kokille gegossene) Mundstücke
verwandt werden.
Von größter Wichtigkeit ist bei der Herstellung der Druckkammer
die Vermeidung von Gußfehlern, namentlich von Kernverlagerungen,
Lunkern und Sandstellen. Kernverlagerungen, insbesondere solche im
Steigkanal, stellen den weitaus gefährlichsten Gußfehler dar, da sie
eine einseitige Verschwächung der Druckkammerwandungen gegenüber
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