Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

216 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung). 
maschinen. Näheres hierüber sowie über die sonstigen Konstruktions- 
grundlagen der Druckluftgießmaschinen ist im Abschnitt C dieses 
Kapitels ausgeführt. 
Die Anwendungsgebiete der Druckluftgießmaschinen sind 
a) der Spritzguß der hochschmelzenden Leichtlegierungen (Alu- 
minium- und Elektronspritzguß) für Gußteile von den kleinsten bis 
zu den größten, im Spritzguß überhaupt herstellbaren Stückgewichten, 
b) der Messingspritzguß mit ‚‚warmer‘“ Druckkammer (vgl. S. 601f.), 
c) der Spritzguß niedrigschmelzender Legierungen für Gußteile von 
mittleren bis zu den größten Stückgewichten. 
Zu 3. Mittelbar auf das Gießmetall einwirkender Kolben- oder Gas- 
druck: 
Um eine. unmittelbare Berührung zwischen Druckmittel und Gieß- 
metall zu vermeiden, kann zwischen beiden in der Druckkammer eine 
Flüssigkeit von anderem spezifischen Gewicht als Drucküberträger 
angeordnet werden (Abb. 92 und 93). Konstruktionen dieser Art können 
nur mit „warmer“ Druckkammer ausgeführt werden. 
Die Drucküberträgerflüssigkeit ZL, kann entweder schwerer oder 
leichter als das Gießmetall Z gewählt werden. Im ersten Falle (Abb. 92a 
und 92b) darf das Gießmetall nur in dem einen, das Spritzmundstück 
M tragenden Schenkel der Druckkammer N enthalten sein. Die Grenz- 
fläche zwischen Gießmetall und Drucküberträger darf im Betriebe 
nie unter den mit /—/ bezeichneten Stand sinken, da das Gießmetall 
andernfalls in den anderen Schenkel der Druckkammer gelangen und 
infolge seines Auftriebes darin hochsteigen könnte. Im zweiten Falle 
(Abb. 93a und 93b) muß das Gießmetall L in beiden Schenkeln 
der Druckkammer N stehen; die Grenzfläche zwischen ZL und L, muß 
im. Betriebe stets oberhalb von /—I verbleiben, um ein Eindringen 
des Drucküberträgers L, in den Steigkanal $ und damit in die Guß- 
stücke zu verhindern. Freilieh-kann bei diesen Anordnungen ein Sinken 
des Metallstandes unter /—J:auch bei sorgfältiger Dimensionierung 
aller Teile dann eintreten, wenn bei einem Schuß infolge von Undicht- 
heit der Mundstückdichtung ‘oder der Form weit mehr Metall, als nor- 
malerweise erforderlich, verspritzt wird. Ist aber einmal Drucküber- 
trägerflüssigkeit in den Steigkanal gelangt, so ist sie (namentlich bei 
horizontaler Spritzrichtung) nur durch vollständige Entleerung und 
Reinigung der Druckkammer restlos entfernbar. Daher würden solche 
Anordnungen im Betriebe mehr Anlaß zu Störungen und Fehlgüssen 
geben als die mit einem Drucküberträger von höherem spezifischen Ge- 
wicht als das Gießmetall arbeitenden. 
Die Nachfüllung der Druckkammer muß in jedem Falle durch eine 
besonders zu betätigende Nachfüllvorrichtung (z. B. ein Badventil, 
      
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
    
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