Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

   
218 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung). 
4. Sie darf weder die Apparatur in schädlicher Weise angreifen noch 
von ihr (und bei einem gasförmigen Treibmittel von diesem) durch 
Reaktion geschädigt werden. 
Durch diese Anforderungen, gemäß denen geeignete Drucküber- 
träger nur für wenige Arten von Gußlegierungen gefunden werden 
können, wird die Anwendbarkeit derartiger Konstruktionen von vorn- 
herein auf bestimmte Sonderfälle beschränkt. Übrigens besteht auch 
bei Erfüllung aller genannten Bedingungen noch immer die Möglich- 
keit einer mechanischen Vermengung von Drucküberträger und Gieß- 
metall infolge von Betriebseinflüssen. Dringt dabei Drucküberträger- 
flüssigkeit in feiner Verteilung in das Gießmetall ein, so können diese 
Einschlüsse darin auch bei Anordnungen nach Abb. 92a und b trotz 
ihres höheren spezifischen Gewichtes längere Zeit verbleiben und mit 
in die Gußstücke gelangen. Daher sind mit derartigen Maschinen nur 
dann gute Resultate erzielbar, wenn durch große Sorgfalt bei der Kon- 
struktion und im Betriebe eine derartige mechanische Vermengung ver- 
mieden wird. 
Bei Kolbenpumpen (Abb. 92a und 93a) kann die Drucküberträger- 
flüssigkeit den Kolben P, und seine Führung nicht nur vor dem che- 
mischen Angriff des Gießmetalles, sondern auch vor zu hoher ther- 
mischer Beanspruchung schützen, wenn die Beheizung so angeordnet 
wird, daß die Temperatur im Drucküberträger nach dem Kolben hin 
abfällt. Hierdurch ist es möglich, bei Vorhandensein einer geeigneten 
Drucküberträgerflüssigkeit auch Legierungen, die aus thermischen oder 
chemischen Gründen in gewöhnlichen Kolbenspritzpumpen nicht ver- 
arbeitbar sind, doch mittels Gießkolbens zu verspritzen (der durch irgend- 
eines der bei den gewöhnlichen Kolbenpumpen üblichen Antriebs- 
mittel betätigt werden kann), wobei der Druckverlauf jeder der drei 
Verfahrensarten des Spritzgußprozesses (vgl. S. 53£.) angepaßt werden 
kann. Hierin kann ein gewisser Vorteil dieser Gießmaschinen erblickt 
werden. Tatsächlich ist die einzige, mit Drucküberträger arbeitende 
Gießmaschine, die praktisch eine nennenswerte Anwendung gefunden 
hat, eine Kolbenspritzpumpe für Aluminiumlegierungen, die” unter 
den ausgeführten Maschinen dargestellt und dort näher besprochen 
ist (S. 444 ff.). 
Bei Druckluftgießmaschinen (Abb. 92b und 93b) kann die An- 
wendung eines Drucküberträgers nur den einen Zweck haben, das Gieß- 
metall vor der Einwirkung der Druckluft zu schützen. Da diese Ein- 
wirkung aber, wie schon vorher ausgeführt, bei den heute mittels 
Druckluftgießmaschinen verspritzten Legierungen keine solchen Nach- 
teile bringt, die zur Anwendung eines derartigen Schutzmittels zwingen, 
haben Druckluftgießmaschinen mit Drucküberträgerflüssigkeit bisher 
keinen Eingang in die Praxis gefunden. 
      
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
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