Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

   
he) 
er 
e- 
© 
ne 
en 
de 
Allgemeines. 221 
2. Die Höhenlage des Spritzmundstückes. 
Das Spritzmundstück kann grundsätzlich entweder oberhalb des 
höchsten oder unterhalb des niedrigsten Standes des Druckkammer- 
metallspiegels angeordnet sein, wonach die Gießmaschinen in solche 
mit hochliegendem und in solche mit tiefliegendem Spritzmundstück 
unterschieden werden. 
a) Spritzgußmaschinen mit hochliegendem Spritzmundstück. 
Bei dieser Anordnung, die sowohl bei horizontaler (Abb. 1) als auch 
bei vertikaler (von unten nach oben gerichteter) Spritzrichtung (z. B. 
Abb. 144) anwendbar und vorzugsweise gebräuchlich ist, besteht (vgl. 
Abb. 1 und 117) die Druckkammer N aus zwei kommunizierenden 
Schenkeln, deren einer, der ‚Druckbehälter‘‘ D, zur Aufnahme des Druck- 
mittels (des Gießkolbens P bzw. der durch Zuleitung z eintretenden 
Druckluft) dient, während der andere, der Steigkanal $, in das Spritz- 
mundstück M ausmündet. In dem beim Schuß vom Metall zu durchlaufen- 
den Weg befindet sich in der Regel kein Absperrorgan (außer bei Vakuum- 
gießmaschinen, s. Abb. 95 und 97). Da das Gießmetall alsbald bei Beginn 
der Druckeinwirkung in Bewegung gerät, muß beim Schuß der Betriebs- 
druck entweder sofort in voller Höhe einsetzen oder zumindest so 
rasch anwachsen, daß er die Höhe des erforderlichen Gießdruckes er- 
reicht hat, bevor der Metallstrom bis zum Anschnitt der Form gelangt 
ist. Andernfalls, bei zu langsamem Druckanstieg, kann es geschehen, 
daß die Formauffüllung teilweise oder gänzlich mit zu geringer Ein- 
strömgeschwindigkeit erfolgt (schleichende Einströmung). Während des 
Gießvorganges durchströmt das Metall den Steigkanal entgegen der 
Schwerkraft. Beim Kolbenrückgange bzw. (bei gasförmigem Treib- 
mittel) beim Abziehen der Form vom Spritzmundstück flutet das in 
der Druckkammer verbliebene Restmetall zurück; dabei gerät es bei 
Druckluftgießmaschinen in eine Öszillationsbewegung. 
Die Ausführung mit hochliegendem Spritzmundstück, die sich 
durch Einfachheit und Betriebssicherheit auszeichnet, ist auf dem Ge- 
biete der Kolbenspritzpumpen seit jeher vorherrschend gewesen. Für 
Druckluftgießmaschinen dagegen hielt man sie anfänglich für be- 
denklich, da sie durch die Art der Strömungsvorgänge die dem Druck- 
luftbetrieb an und für sich zugeschriebenen nachteiligen Wirkungen 
(vgl. S. 214) zu begünstigen schien. Insbesondere fürchtete man die Tur- 
bulenz beim Steigen und die Oszillation beim Zurückfluten des Gieß- 
metalls; ferner hielt man das zur Vermeidung einer schleichenden Ein- 
strömung gebotene rasche Einschießen der Druckluft in die Druck- 
kammer für schädlich. 
Über diese Bedenken, die ursprünglich zur Bevorzugung von Gieß- 
maschinen mit tiefliegendem Spritzmundstück für den Druckluftbetrieb 
     
   
  
  
    
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.