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Die Konstruktion der Kolbenspritzpumpen. 237
bades benötigt, das nicht nur eine Komplizierung bewirkt, sondern
auch eine zusätzliche Quelle von Betriebsstörungen darstellt.
3. Der Gießkolben.
Die Gestaltung und Anordnung des Gießkolbens wird von der For-
derung beherrscht, ein gutes Laufen und zugleich eine hinreichende
Abdichtung zu gewährleisten und ferner das Herausziehen des Kolbens
aus dem Pıumpenzylinder! sowie den Aus- und Einbau des Kolbens zum
Zwecke der Reinigung und Auswechselung leicht und mit wenigen Hand-
griffen zu ermöglichen. Wenn der Kolben, wie z. B. in Abb. 103c-e
und 109 mittels Hebels angetrieben wird, ist diese Forderung durch die
dort gezeigte Anordnung sehr leicht erfüllbar. Wenn jedoch das den
Gießkolben betätigende Triebwerk über der Druckkammer angeordnet
ist, wie z. B. in Abb. 105, so muß der Gießkolben mit dem ihn tragen-
den Teil (z. B. mit Rahmen { in Abb. 105) so
verbunden sein, daß er nach Entfernung eines
leicht lösbaren Gliedes nach oben hin ge-
nügend Raum gewinnt, um sich ohne jeden
weiteren Ausbau aus dem Zylinder heraus-
ziehen und entfernen zu lassen. (In Abb. 105
sowie in den entsprechenden anderen schema-
tischen Abbildungen dieses Kapitels ist dies Abb.102. Pumpe einer Setz-
der Einfachheit halber nicht angedeutet.) DNS
Manchmal wird diese Verbindung nicht starr, sondern pendelnd aus-
geführt, so daß sich der Kolben nach dem Laufzylinder zentrieren
kann.
Die eigentliche Lauf- und Dichtungsfläche des Kolbens wird zur
Vermeidung des Fressens nur so lang bemessen, als es zur Abdichtung
und Führung und zur Verhinderung des Eckens unbedingt notwendig
ist. Sie wird bei Maschinen für Blei- und Zinnlegierungen fast immer,
für Zinklegierungen stets glatt ausgeführt. Die bei den Gießpumpen
der Setzmaschinen (Abb. 102) mit Vorteil verwandten Gießkolben mit
eingedrehten Rillen haben sich in der Spritzgußpraxis nicht bewährt.
Die Rillen ergeben zwar infolge der Labyrinthwirkung eine Verbesserung
der Abdichtung, sie wirken jedoch zugleich als Sammelstellen für Ausseige-
rungen und Verunreinigungen, die bei den in Spritzgußmaschinen (wegen
der hohen Arbeitsdrücke) erforderlichen engen Passungen alsbald zer-
störend auf die Laufflächen wirken.
Zur Vermeidung des Fressens und des „schlagenden‘“ Ganges (vgl.
8.246) muß der Kolben im Laufzylinder ein gewisses Spiel haben, das
jedoch besonders vorsichtig bemessen werden muß, da die Höhe
1 Siehe S. 239.