Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

248 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung). 
seits von der Höhe h, der Einlaßöffnungen C und vom Kolbendurch- 
messer, anderseits von der Größe des Volumens in Steigkanal, Mund- 
stückbohrung und Einguß, welches das Gießmetall vor Erreichung des 
Anschnittes ausfüllen muß!. Durch zweckmäßige Konstruktion (ins- 
besondere durch Kleinhaltung von h,) kann man den Einfluß der Öff- 
nungen C auf die Formauffüllung in den meisten Fällen auf ein praktisch 
unschädliches Maß reduzieren?. 
Zu 4. Das Spiel des Gießkolbens im Laufzylinder. Bei 
der Untersuchung des Einflusses der Undichtheit der Kolbenpassung 
muß, um irreführende Resultate zu vermeiden, trotz der sonstigen Ver- 
nachlässigung der Reibung die sehr beträchtliche Verschiedenheit der 
Größen der Reibung im Anschnitt der Gießform und im Ringspalt 
zwischen Kolben und Zylinder berücksichtigt werden. Dies geschieht 
in der Weise, daß für den Ringspaltquerschnitt anstatt des tatsächlich 
vorhandenen „geometrischen“ Querschnittes fu ein entsprechend den 
Reibungsverhältnissen reduzierter ‚„‚wirksamer‘‘ Ringspaltquerschnitt f,, 
eingesetzt wird, im übrigen aber alle Berechnungen für reibungsfreie 
Flüssigkeit durchgeführt werden (vgl. S. 669f.). Der Reduktionsfaktor 
ist bei quasistationärer Strömung nur von den Widerstandszahlen ab- 
hängig? [siehe Gl. (XVII) und Fußnote 2 auf S. 670]; seine Größen- 
ordnung in praktischen Fällen mag dadurch veranschaulicht werden, 
daß bei der auf S. 238 erwähnten Kolbenpumpe, wie sich aus Gl. (XXI) 
auf 8.670 ergibt, der „wirksame“ Ringspaltquerschnitt f,„—= 75-5 mm}, 
d. h. rd. 3-75 des „geometrischen“ Ringspaltquerschnittes fyaz 
betrug. 
Bei Druckantrieb geht ein undichter Gießkolben während der 
Formauffüllung schneller vorwärts als ein ideal dicht eingepaßter. 
Nach der Vollfüllung der Form vollführt er eine Weiterbewegung 
zur „Gießendstellung‘‘ hin (das sogenannte ‚Nachziehen‘‘) mit ver- 
ringerter Geschwindigkeit, deren Verhältnis zur „Gießgeschwindigkeit‘“ 
(d.h. der Geschwindigkeit des Kolbens während der Formauffüllung), 
ebenso wie das Verhältnis beider Geschwindigkeiten zu der ‚idealen 
Gießgeschwindigkeit bei spielfreier Passung‘‘, von der Größe des Ring- 
1 In dieser Hinsicht kann eine besonders geringe Weglänge des Metallstromes 
von der Ruhelage bis zum Anschnitt, namentlich ein besonders kurzer Einguß, 
u. U. nachteilig wirken. 
2 Vgl. jedoch S. 236. 
3 Für die Anlaufzeit dagegen müßte man (wegen der Abhängigkeit der Rei- 
bungskräfte von den Geschwindigkeiten) dem „wirksamen“ Ringspaltquerschnitt 
einen stetig veränderlichen Wert beilegen, der zu Beginn (wenn alle Geschwindig- 
keiten, und damit die Reibungskräfte, gleich Null sind) gleich dem geometrischen 
Spaltquerschnitt frau ist und mit wachsenden Strömungsgeschwindigkeiten ab- 
nimmt, bis er — im quasistationären Zustande — den durch Gl. (XVII) auf 
S. 670 angegebenen „stationären“ Wert f;, erreicht hat. 
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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