250
Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung).
quasistationäreen Werte. Die Gießdauer 7, wird bei undichter Kolben-
passung infolge der langsameren Einströmung größer als bei dichter;
daher ist — ähnlich wie beim Druckantrieb — die Einwirkungsdauer 7,,
des Nachdruckes um so kleiner, je größer der Spaltquerschnitt f,, im
Vergleich zum Einströmquerschnitt f der Form ist.
Die vorstehenden Darlegungen lassen zur Genüge erkennen, welche
überaus ernsten Nachteile durch unzulängliche Dichtheit der Kolben-
passung verursacht werden. Anderseits ist es (wenngleich technisch mög-
lich) doch meistens nicht empfehlenswert, den Kolben absolut dicht
einzupassen, so daß er nach Vollfüllung der Form unverrückbar fest-
steht. Denn bei so enger Passung könnten schon kleine örtliche Wärme-
schwankungen oder ganz geringe Schädigungen durch das Gießmetall
(Anfressungen oder Belag) zum Fressen führen; ferner können, wenn
der Kolben und die mit ihm verbundenen bewegten Teile nicht sehr
leicht sind, bei der Kolbenbremsung nach Vollfüllung der Form erheb-
liche Massenstöße auftreten. Da diese Gefahren sämtlich mit zunehmen-
dem Kolbenspiel zurücktreten, erhält man die günstigsten Betriebsver-
hältnisse, wenn man den Kolben so lose einpaßt, wie es ohne praktisch
merkliche Minderung der Druckeinwirkung möglich ist. Eine solche Pas-
sung ist im allgemeinen dann gewährleistet, wenn der Kolben nach der
Vollfüllung der Form mit einer Geschwindigkeit ‚„nachzieht‘“, die etwa
555 der „Gießgeschwindigkeit‘‘ beträgt. Eine derartige langsame
Nachziehbewegung hat auch den Vorteil, daß man an ihr jederzeit er-
kennen kann, ob die Reibungsverhältnisse während des Betriebes eine
Veränderung erfahren haben.
Bei einer in dieser Art ausgeführten Kolbenpassung ist bei kon-
stantem Betriebsdruck nach Gl. (XXT) der „wirksame“ Spaltquerschnitt
f»=100-30f. Er ist demnach so klein, daß f,, in den Gleichungen
überall, wo es additiv auftritt, vernachlässigt werden könnte. Gleich-
wohl ist /,, in allen Berechnungen mitgeführt, damit aus den Formeln
sofort erkannt werden kann, nach welcher Richtung und mit welcher
Stärke sich eine größere Undichtheit der Kolbenpassung fühlbar machen
würde.
In den folgenden Darlegungen wird den Erörterungen und den gra-
phischen Darstellungen des Druckverlaufes grundsätzlich der Betriebs-
druck zugrundegelegt, der ja für die Antriebsart in erster Linie
kennzeichnend ist. Somit werden die in diesem Abschnitt besprochenen
Einwirkungen im folgenden nur insoweit berücksichtigt, als sie den
Ablauf des Betriebsdruckes beeinflussen, während die durch sie
bewirkten Abweichungen des Arbeitsdruckes vom Betriebs-
druck außer Betracht bleiben.
Sc
ge
or;
fü
ru
Be
an
me
lei
St
scl
vo
eit
st:
nu
oh
od
so
Dı
Di
wi
gei
lie
be
K:
Kc
ha
Se