Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

   
288 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung). 
ad 
punktierten Kreis umschlossen). Dieses besteht aus zwei in zwang- 
läufiger Abhängigkeit voneinander zu betätigenden Absperrorganen: 
dem Drucklufteinlaßorgan m, und dem „Ausblaseorgan“ m,. Unmittel- 
bar hinter dem Druckluftsteuerorgan m, wird gewöhnlich ein kleinerer 
Windkessel, der „‚Vorwindkessel“ d,, angeordnet (siehe S. 298#f.). In 
diesen mündet die vom Hauptwindkessel d, ausgehende Druckluft- 
leitung 2,, und zwar meistens über ein (in Abb. 117 nicht angedeutetes) 
Reduzierventil, so daß der Druck im Vorwindkessel d, (und damit die 
Betriebsspannung der einzelnen Maschine) auf die jeweils erwünschte 
Höhe eingestellt werden kann. 
Zur Vermeidung von Betriebsstörungen! und von Schädigungen des 
Gießmetalles?2 darf die Druckluft nur in wasserfreiem Zustande in die 
Gießmaschine gelangen. Nun ist stets zu erwarten, daß die Druckluft 
aus dem Kompressor mit Wasserdampf gesättigt austritt, da eine relative 
Feuchtigkeit der Ansaugluft von nur 3% bereits genügt, um bei Kom- 
pression auf 33 kg/cm? volle Sättigung zu ergeben. Daher muß unmittel- 
bar neben der Drucklufterzeugungsanlage (Kompressor d, und Wind- 
kessel d,) eine Trocknungsanlage (durch d, angedeutet) angeordnet 
werden, die eine möglichst weitgehende Entwässerung der Luft vor 
ihrem Eintritt in das Rohrnetz gewährleistet. Hierzu ist natürlich ein 
nur mechanisch (mit Prall- oder Schleuderwirkung) arbeitender Wasser- 
abscheider nicht ausreichend, da ja ein solcher die Druckluft nur 
von dem die Sätt'gung übersteigenden, mechanisch mitgerissenen 
Wassergehalt befreien kann. Eine Entziehung des Wasserdampfes ist 
nur auf chemischem oder chemisch-physikalischem Wege möglich, vor- 
zugsweise dadurch, daß die Druckluft vor der Verwendung durch eine 
stark hygroskopische Substanz hindurchgeleitet wird. Hierfür kommen 
natürlich nur solche Substanzen in Frage, die weder Eisen angreifen 
noch an die Druckluft irgendwelche das Gießmetall schädigenden 
Dämpfe abgeben und die leicht „regenerierbar“ (d. h. trockenbar) sind?. 
Die gesamte Gestaltung und Anordnung der bisher besprochenen 
Organe, die zusammenfassend als ‚„Druckapparat‘ bezeichnet werden 
sollen, wird vorwiegend beherrscht von dem Streben 
1. nach Erzielung eines schnellen Druckanstieges bei Schußbeginn, 
der die Vorbedingung für eine weitgehende Annäherung des wirklichen 
Druckverlaufes an den Idealverlauf nach Abb. 18a darstellt, 
3. nach möglichst weitgehender Vermeidung von Aufwühlung und 
Durcheinanderwirbelung des Gießmetalles, die ein Einrühren von 
Schlacken ins Badinnere zur Folge haben würde, 
3. nach Vermeidung der im nächsten Abschnitt besprochenen 
störenden Erscheinung des „Metallrückschlages“ in die Zuleitung, 
1 Vgl. 8.293 oben. 2 Vgl. S.561 und $. 293, Fußnote 1. 
3 Diese Bedingungen werden z. B. von manchen Gelen recht gut erfüllt. 
  
       
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
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