Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

   
  
Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung). 
| | 3. Der Druckverlauf. 
Nach dem Öffnen des Drucklufteinlaßorganes m, beginnt auf den 
Metallspiegel in. der Druckkammer ein Preßluftdruck einzuwirken, der 
entsprechend der Einströmung der Druckluft in den Druckraum von 
Null bis auf die Windkesselspannung p, ansteigt und in dieser Höhe 
verbleibt, bis die Druckkammer nach Absperrung von der Druckluft- 
quelle mit der Außenluft verbunden wird, worauf der Druck, ent- 
sprechend der Ausströmung der Druckluft durch das Ausblaseorgan m,, 
wieder bis auf Null abfällt. Die Schnelligkeit und der zeitliche Ver- 
lauf des Druckanstieges werden durch die Anordnung der Apparatur 
und die Bemessung ihrer einzelnen Teile bestimmt, während der kon- 
stante Höchstdruck durch die Windkesselspannung p, gegeben ist. 
Wenn in die Druckluftleitung (z, in Abb. 117) zwischen Hauptwind- 
kessel (d,) und Vorwindkessel (d,) ein Reduzierventil eingebaut ist, so 
1 kann hiermit der Druck im Vorwindkessel, und somit der konstante 
Höchstwert des Betriebsdruckes, auf jeden beliebigen Betrag (bis zur 
Höhe der Spannung im Hauptwindkessel) eingeregelt werden. Für 
diesen Fall, der im folgenden nicht besonders erörtert wird, ist unter der 
‚„Windkesselspannung‘ p, sinngemäß nicht die im Hauptwindkessel d,,, 
sondern die im Vorwindkessel d, herrschende Spannung zu verstehen, 
die durch das Reduzierventil eingestellt ist. 
Es soll nun der Zusammenhang zwischen Druck- und Strömungs- 
verlauf und die Abhängigkeit des Druckverlaufes von der Anordnung 
der Apparatur näher betrachtet werden. Dabei sollen in Formeln und 
Abbildungen durchweg bezeichnen (vgl. Abb. 117—-120): 
Patm — den atmosphärischen Luftdruck (in kg/cm? absolut), 
1} Pa— die Windkesselspannung, 
Ins Va— das spezifische Volumen der Druckluft im Windkessel, 
10 Pxr — den dem „kritischen Druck verhältnis‘ entsprechenden Mündungsdruck!, 
# P,— den Betriebsdruck, d. h. die jeweilige Spannung der Druckluft in der 
I Druckkammer (siehe $. 298f.), 
nl p — den Arbeitsdruck, d.h. den jeweiligen gesamten, im Gießmetall in der 
il Druckkammer herrschenden Druck, 
w,— die dem jeweiligen ?, entsprechende „stationäre“ Ausflußgeschwindig- 
1; keit des Gießmetalles, 
' w—die wirkliche Ausflußgeschwindigkeit des Gießmetalles (nach Voll- 
IH füllung der Eingußöffnung: die Einströmgeschwindigkeit des Metalles 
in die eigentliche Hohlform), 
t— die Zeit, vom Beginn der Öffnung des Drucklufteinlaßventils m, an 
gerechnet, 
t.— die Dauer der Öffnungsbewegung von m, (vom Beginn bis zur voll- 
ständigen Öffnung), 
1 Vgl.S.299 Gl. (36) und Fußnotel. Es ist zu beachten, daß p 
  
g, und P, hier 
Prr rn Patm 
UÜberdrücke bedeuten und daher das kritische Druckverhältnis — i 5 ist. 
da T Patm 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
   
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