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296 Die Spritzgüßmaschine (Gießvorrichtung).
der Einströmung des Metalles in die Form ist in dem Schaubilde Abb. 118
veranschaulicht, in welchem die Druckluftspannung p, in der Druck-
kammer (im folgenden ‚Betriebsdruck‘ genannt), die ‚‚stationäre‘“
Ausflußgeschwindigkeit w,, die wirkliche Ausflußgeschwindigkeit w und
das verdrängte Metallvolumen R in Abhängigkeit von der Zeit r auf-
getragen sind. Die w,-Werte sind aus den zugehörigen p,-Werten mittels
der Ausflußformel [Gl. (V), S. 665] berechnet; sie geben zu jedem Zeit-
punkte diejenige Geschwindigkeit an, mit der das Gießmetall stationär
ausfließen würde, wenn die Druckluftspannung in der Druckkammer
nicht anwachsen, sondern in Höhe des jeweiligen Momentanwertes p,
ständig gleichbleibend einwirken würde. Die wirkliche Ausflußgeschwin-
digkeit, die w-Kurve, weicht zu Anfang infolge der Anlaufvorgänge
(vgl. S. 11ff. und 666f.) sehr stark von der W,-Kurve ab; später, während
der eigentlichen Formauffüllung, laufen die beiden Kurven praktiseh
zusammen.
Die Ordinaten der R-Kurve geben die Momentanwerte des Metall-
volumens an, das jeweils in der Zeit 7 durch den Querschnitt 2—2 des
Steigkanals (Abb. 117) hindurchgeflossen ist. Die R-Kurve ergibt sich
aus der w-Kurve als Integralkurve gemäß der Gleichung
R=[F-w-dr, (34)
worin F den jeweiligen Ausflußquersehnitt. bedeutet. Dieser ist während
der Integrationszeit 7 nicht konstant. Zu Beginn der Strömungs-
bewegung, bevor der Hohlraum A, = R„-+R, in Steigkanal, Mund-
stück und Einguß (vgl. Abb. 117e) vollgefüllt ist, ist F jeweils gleich
demjenigen Durchlaßquerschnitte dieses Hohlraumes, in dem der Metall-
strom eben angelangt ist bzw. zum Freistrahl wird. Nach Vollfüllung
des Hohlraumes AR, ist der Ausflußquerschnitt F identisch mit dem
„Einströmquerschnitt‘‘ f des Anschnittes der Gießform. Somit nimmt
F, da sämtliche Durchflußquerschnitte vor dem Anschnitt in der Regel
weit größer als f sind, im Augenblicke der Vollfüllung der Einguß-
öffnung nahezu sprungartig ab; daher kennzeichnet sich dieser Zeit-
punkt! durch einen Knick in der R-Kurve. Sobald das von der Druck-
luft verdrängte Metallvolumen R den Betrag des ‚„Schußvolumens“
R, (= R,-+ R, bei völliger Dichtheit) erreicht hat, ist die Auffüllung der
Form beendet.
Durch die Veränderlichkeit des Ausflußquerschnittes F während des
ersten Strömungsabschnittes 7, wird der gleichzeitige Verlauf der Aus-
flußgeschwindigkeit w erheblich beeinflußt. Solange der Durchlaß-
querschnitt des Steigkanals oder des Spritzmundstückes als Ausfluß-
! In Abb. 118 ist die Zeit vom Beginn der Einströmung in die eigentliche
Hohlform bis zur Vollfüllung der Eingußöffnung vernachlässigt (vgl. S. 20ff.), so
daß die Knicke der AR- und w-Kurven in den Anfang von Tr, fallen.
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