3924 Die Spritzgußmaschine (Gießvorrichtung).
kammer durch eine besondere Nachfüllöffnung hindurch nachgefüllt
wird (Abb. 123), ein Teil der auf dem Druckkammerspiegel schwimmen-
den Oxydhaut durch das nachgefüllte Metall ‚‚ertränkt‘‘ werden. Bei
Nachfüllung durch das Spritzmundstück hindurch (Abb. 124) hat dies
wegen der Kleinheit der Metalloberfläche im Steigkanal geringere Be-
deutung.
Aus diesen Gründen ist für Gußlegierungen, die auf Badventil-
maschinen einwandfrei und betriebssicher verspritzt werden können,
die Anwendung von Überfüllmaschinen nicht am Platze. Dagegen
können Überfüllmaschinen zum Verspritzen solcher Legierungen zweck-
mäßig sein, die wegen ihrer Angriffsfähigkeit gegen Eisen oder wegen
ihres hohen Schmelzpunktes in Badventilmaschinen überhaupt nicht
oder nur unter Schwierigkeiten verspritzbar sind. Im einzelnen gilt
hierüber das Folgende:
Bei Maschinen, bei denen das Metall von Hand mittels gewöhnlicher
Löffel in die Druckkammer einzufüllen ist (Abb. 124), wird diese stets
so bemessen, daß sie das Gießmetall für eine größere Anzahl von
Schüssen aufnimmt, so daß das nur in längeren Zeitabständen er-
folgende Nachfüllen gegenüber dem Vorteil der raschen Schußfolge
beim Vergießen einer Füllung keinen Nachteil bedeutet. Derartige Ma-
schinen, die die einfachste und primitivste Bauart von allen Druck-
luftgießmaschinen überhaupt aufweisen, kommen zunächst zum Ver-
spritzen von Messing in Betracht, wofür sie wohl die einzige, über-
haupt betriebsbrauchbare Anordnung einer Druckluftgießmaschine mit
„warmer‘ Druckkammer darstellen. Sie werden ferner — sowohl mit
vertikaler Spritzrichtung (wie in Abb. 124) als auch in Ausführungen
für horizontale Spritzrichtung (mit besonderer Einfüllöffnung oben an
der Druckkammer) — auch zum Verspritzen von Aluminiumlegie-
rungen verwandt, und zwar zur Herstellung von Gußstücken geringer
Größenordnung, die nach den Ausführungen auf S. 310 größere
Schußzahlen gestatten. Dabei erfolgt das Nachfüllen der Druck-
kammer zweckmäßig aus einem gesonderten Schmelzofen mit
Graphittiegel, der zur Speisung mehrerer Maschinen dient und diesen
so nahe angeordnet ist, wie die Rücksicht auf den Schutz der
Gießer vor lästiger Wärmestrahlung es gestattet. Bei einer solchen An-
ordnung steht dem Nachteil des längeren Verweilens des Gießmetalles
in der Druckkammer der Vorteil gegenüber, daß das Gießmetall im
Graphittiegel des Schmelzofens bei sorgfältiger Behandlung weit weniger
verunreinigt wird als im Schmelzbehälter einer Maschine nach Abb. 123
oder einer Tauchgießmaschine.
Überfüllmaschinen mit mechanisch geführter oder betätigter Nach-
füllvorrichtung (wie z.B. in Abb. 123) können für Aluminiumspritzguß
auch zur Herstellung größerer Gußteile angewandt werden, wobei
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