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Die Konstruktion der Druckluftgießmaschinen.
stück in das Metallbad des Schmelzbehälters eintaucht (s. Schemata
in Abb. 126 und 127). Bei diesen Maschinen, die kurz ‚Tauchgieß-
maschinen“ genannt werden sollen, ist die Druckkammer am Maschinen-
gehäuse oder am Schmelzbehälter derart gelagert bzw. geführt, daß sie
durch Hand- oder Kraftbetätigung eines Steuerorgans (z.B. des Hebels 14
in Abb. 153) in einer zwangsläufig vorgeschriebenen Bewegung aus der
Füllstellung (in der sie mit dem Spritzmundstück unter den Metall-
spiegel taucht — Abb. 126b, 127b, 127d, 127e) zum Schusse in die Gieß-
stellung (in der das Spritzmundstück aus dem Metallbade hervorragt —
Abb. 126a, 127a und 127c) geführt werden kann, und ebenso wieder
zurück. Die Tauchbewegung erfolgt bei den meisten Konstruktionen
bei jedem Arbeitsspiel. In der Gießstellung muß die Druckkammer bei
allen aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen immer wieder genau die
gleiche Lage einnehmen. Sie muß in dieser Lage entweder durch die
Steuerorgane ihrer Bewegung oder durch besondere Arretierungsmittel
festgehalten werden, so daß sie dem Anfahr- und Dichtungsdruck der
Gießform standhält.
Die Art der Tauchbewegung ist von Einfluß auf die erforderliche
Gesamtbewegung! der Gießform. Wenn die Bewegung der Druck-
kammer so gestaltet ist, daß sich das Spritzmundstück in unmittelbarer
Nähe der Gießlage (d.h. bei Beginn der Eintauchbewegung und ent-
sprechend am Ende der Auftauchbewegung) genau oder wenigstens an-
genähert in Richtung der Eingußachse der Form verschiebt (was prak-
tisch bei Vertikalspritzmaschinen stets, bei Horizontalspritzmaschinen
meistens der Fall ist), so kann die Bewegung der Druckkammer erfolgen,
während die Form in der Gießstellung steht. Denn in diesem Falle kann
die Spitze des Spritzmundstückes dabei unbehindert in die Eingußöffnung
der Form eingeführt und abdichtend angedrückt und ebenso von ihr
wieder abgelöst werden?. Daher hat man bei Tauchgießmaschinen
dieser Art hinsichtlich der Gesamtbewegung der Form weitgehende
Freiheit, insbesondere kann man die Reihenfolge der Bewegungen
so anordnen, daß zum Gusse zuerst die Gießform und erst dann
! Definition der „Gesamtbewegung‘“ siehe S. 337.
2 Theoretisch könnte zwar das Mundstück durch eine Translation in jeder,
innerhalb seines Dichtungskegels (bzw. innerhalb des äußersten Tangential-
kegels der Eingußkalotte) liegenden Richtung in die Eingußmündung ein-
geführt bzw. aus ihr zurückgezogen werden. Praktisch kommt jedoch eine von
der Eingußachse erheblich abweichende Bewegungsrichtung deshalb nicht in
Betracht, weil die Dichtungsfläche des Spritzmundstückes beim Andrücken
an die Eingußdichtung in einer anderen als der Achsrichtung eine unzentrische
Beanspruchung erfahren würde (vgl. S. 205), und weil sich beim Abziehen des
Spritzmundstückes vom Einguß jede Unsauberkeit der Dichtungsflächen oder
ein etwa in der Mundstückbohrung erstarrter, am Eingußzapfen anhaftender
Metallpfropfen (S. 105, Abb. 50) nachteilig bemerkbar machen würden.