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Der Formträger. 347
drängte Gestalt erhalten, bei der die Form von beiden Seiten her gut
zugänglich ist. Die Wärmestrahlung wirkt vornehmlich auf die Deck-
form V, die dadurch eine verhältnismäßig gleichmäßige, durch eine zweck-
mäßige Kühlung ausgleichbare Anwärmung erfährt. Die Auswerfform,
die in der Regel den größten Teil der Hohlform und der beweglichen
Formelemente enthält, ist vor der Ausstrahlung des Schmelzbehälters
fast vollständig geschützt. Infolge der horizontalen Lage der Formen-
schließrichtung kann die Apparatur so ausgebildet werden, daß die
Yußstücke beim Ausstoßen nach unten herausfallen. Bei undichtem
Schließen der Form spritzt das Metall in einer vertikalen, zur Spritz-
richtung senkrechten Ebene heraus, so daß es durch zwei seitliche Schutz-
bleche weitgehend abgeschirmt werden kann, die gleichzeitig auch das
zwischen Mundstück und Einguß etwa herausspritzende Metall ab-
fangen können. Die Formenschließbewegung wird von der (meistens
schwereren) Auswerfform H ausgeführt, während die leichtere Deck-
form V unbeweglich ist. Hierin könnte unter dem Gesichtspunkte des
Kraftbedarfs ein gewisser Nachteil erblickt werden. Da jedoch die Be-
wegung ohne Hubarbeit erfolgt und durch bequem zu betätigende An-
triebsmittel gesteuert werden kann, fällt dieses Moment gegenüber den
sonstigen Vorteilen dieser Anordnung nicht ins Gewicht.
In Abb. 130b und ce sind zwei Anordnungen für geteilten Einguß
dargestellt; die Formenschließrichtung ist bei der ersten senkrecht, bei
der zweiten waagerecht. Bei Formen mit geteilten Einguß erfährt jede
der beiden Formhälften durch die auf die Eingußseite einwirkende
Wärmezustrahlung eine ungleichmäßige Anwärmung.
An Formträgern mit vertikaler Formenschließrichtung (Abb.130b)
wird wohl ausnahmslos die untere Formhälfte starr, die obere beweglich
angeordnet; und zwar wird weitaus überwiegend die untere Hälfte als
Auswerfform H, die obere als Deckform V ausgebildet. Diese Form-
träger sind mit einigen Mängeln behaftet. Beim Öffnen der Form muß
eine Hubarbeit geleistet werden. Diese hat zwar bei kleineren Modellen,
bei denen sie auch leicht durch ein (am Steuerungs-Kniehebel oder
-Exzenter angebrachtes) Gegengewicht ausgeglichen werden kann, nur
geringe Bedeutung; bei großen handbetätigten Formen kann sie jedoch
erheblich ins Gewicht fallen. Ferner ist die Formaussparung in der oberen
Formhälfte unübersichtlich und schwer zugänglich; namentlich kann
die Entfernung von Grat (wenigstens bei verwickelten Formen) mitunter
schwierig sein, so daß die Wartung der Form mehr Zeit und Sorgfalt
erfordert als bei waagerechter Formenschließrichtung. Die zußstücke
können beim Auswerfen nicht von selbst herausfallen, sondern müssen
von Hand aus der Form entfernt werden, so daß bei dieser Anordnung
eine vollkommene Selbsttätigkeit überhaupt nicht erzielbar ist. Auch
die Anbringung wirksamer Schutzwände wird durch die vertikale