Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
  
  
384 Die Anordnung der Spritzgußform an der Gießmaschine. 
große Wege (bei Neueinrichtung einer Form) soll im folgenden ‚Grob- 
einstellung‘‘ genannt werden. Die genaue Ein- und Nachstellung zur 
Erzielung präzisen Fluchtens der Einguß- und der Mundstückachse 
soll ‚Feineinstellung‘‘ heißen. 
Grob- und Feineinstellung stellen, entsprechend ihren verschiedenen 
Zwecken, auch sehr verschiedene Anforderungen an die Verstellmittel, 
und zwar nicht nur hinsichtlich des Verstellbereiches, sondern auch 
hinsichtlich der Möglichkeiten ihrer Betätigung. 
Die Grobverstellung wird nur verhältnismäßig selten und nie im 
laufenden Betriebe betätigt. Daher fällt die Größe des dazu erforder- 
lichen Arbeitsaufwandes für die Brauchbarkeit einer Konstruktion nicht 
entscheidend ins Gewicht. 
Eine Feinnachstellung muß dagegen im Betriebe oft vorgenommen 
werden. Denn die ständige Aufrechterhaltung einer genau zentrischen 
Aufpassung des Eingusses auf das Spritzmundstück ist, wie schon früher 
ausgeführt, eine Vorbedingung für das Dichthalten und für eine hin- 
reichende Lebensdauer des Spritzmundstückes. Daher muß eine Spritz- 
gußmaschine so ausgebildet sein, daß die Feinnachstellung in kür- 
zester Zeit durch wenige Handgriffe mit hinreichender Genauigkeit 
ausgeführt werden kann, da eine rechtzeitige Nachstellung im Betriebe 
um so eher zu erwarten ist, mit je weniger Zeitverlust und je bequemer 
sie zu betätigen ist. 
Diese Verschiedenheit der Anforderungen legt es nahe, die Grob- 
und Feineinstellung durch verschiedene Mittel zu bewirken. Kon- 
struktionen dieser Art sind auch, namentlich bei großen Gießmaschinen, 
durchaus nicht selten. 
Da die Einstellung nur eine Veränderung der relativen Lage des 
Formträgers zum Spritzmundstück erfordert, kann sie entweder durch 
eine Verschiebung der Formträgeraufnahme (bei Horizontalspritz- 
maschinen des Formträgerkonsols) an der Gießmaschine oder durch 
eine Verschiebung der Druckkammer bzw. des Schmelzbehälters gegen- 
über dem Maschinengestell oder endlich durch eine Kombination 
beider Arten von Verschiebungen bewirkt werden. Hierdurch sowie 
durch die Möglichkeit der gemeinsamen oder gesonderten Betätigung 
der Grob- und Feineinstellung, endlich durch die grundsätzlichen Ver- 
schiedenheiten der Formträger-Bauarten an und für sich, ergibt sich 
eine außerordentliche Mannigfaltigkeit von Ausbildungsmöglichkeiten 
für die Anordnung der Formträger und ihrer Aufnahmevorrichtungen an 
den Gießmaschinen. Angesichts der großen Zahl der ausgeführten Kon- 
struktionen ist es nicht möglich, die in der Praxis verwandten An- 
ordnungen auch nur im Schema in einiger Vollständigkeit zu bringen. 
Die Darstellung wird daher im folgenden auf die Besprechung einiger 
allgemeiner Konstruktionsgrundlagen beschränkt bleiben. 
  
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