450 Spritzgußmaschinen aus der Praxis.
Der wichtigste Zug dieser Konstruktion, der ihren ganzen Aufbau
bestimmt und sie von anderen Maschinen dieser Gattung grundsätzlich
unterscheidet, liegt in der Ausbildung der Druckkammer als selbstän-
diger Konstruktionsteil, gesondert von der Gießform, die mit un-
geteiltem Einguß seitlich neben der Druckkammer angeordnet ist.
Die Druckkammer 3, die aus Spezialstahl besteht, sitzt in einem Stän-
der 2 aus Stahlguß. Dieser ruht auf einem Bock I und trägt einen
Aufsatz, der das hydraulische Zylinderaggregat enthält, das den Druck-
hub und Rückhub des Gießkolbens 5 betätigt.
Bei der in Abb. 159c--f wiedergegebenen älteren Ausführungsart
besteht dieses Aggregat aus zwei einfach wirkenden Zylindern 8 und 9,
die mittels der zum Steuerstock 50 zusammengebauten Ventile durch
Handhebel 51 gesteuert werden. Mittels eines (in den Abbildungen
nicht ersichtlichen) Drosselorganes kann der während des Kolben-
niederganges herrschende Druck variiert werden. Der Gießkolben ö
ist an Brücke 6 angeschraubt, die mit dem Druckhubkolben 7 un-
mittelbar und mit dem Rückhubkolben 1/ durch Brücke 13 und die
(mit 13 und 6 verschraubten) Stangen 14 starr verbunden ist. Die An-
ordnung ist so getroffen, daß der Gießkolben 5 in seiner Ruhestellung
ein Stück weit aus der Druckkammer 3 herausgehoben ist, so daß diese
von oben her gut zugänglich ist (Abb. 159b und c/d). Die Druck-
kammerwandung enthält eine wagerechte Bohrung 4, durch die beim
Schusse das Gießmetall 49 in die Gießform 25/26 gepreßt wird. In der
Ruhelage wird diese Bohrung durch einen Unterkolben 15 abgesperrt,
der durch Druckfeder 20 in der Druckkammer schwebend gehalten wird.
Die Feder 20 ruht auf der Brücke 22 des Bockes / und dient dem an
Kolbenstange 16 befestigten Teller 21 als Auflager. Die Kolbenstange 16
geht durch eine Bohrung der Brücke 18 hindurch, die durch Zug-
stangen 19 mit der Brücke 6 verbunden ist und den Rückhub des
Unterkolbens 15 nach dem Schusse betätigt. An das untere Ende der
Kolbenstange 16 ist der Arm 23 eines unten an Bock I gelagerten
Winkelhebels angelenkt, dessen anderer Arm ein Pedal 24 trägt. Durch
Niedertreten dieses Pedals kann der Unterkolben 15 so weit gehoben
werden, daß seine Oberkante über die der Druckkammer 3 hinausragt.
Die Gießform 25/26 vollführt gegenüber der Druckkammer keine
Gesamtbewegung. Die Deckform 25 ist seitlich neben der Druckkam-
mer 3 starr am Ständer 2 befestigt, und zwar so, daß ihre Einguß-
bohrung mit der Bohrung 4 der Druckkammerwandung fluchtet. Zur
Aufnahme der beweglichen Formhälfte dient ein Formträgerrahmen,
der aus zwei mit Ständer 2 verschraubten Stehbolzen 36 und dem Ver-
schlußstück 38 besteht, das auf Ständer 39 ruht. Auf den Stehbolzen 36
ist die Verschiebeplatte 37 mit Muffen 44 geführt, an der die Aus-
werfform 26 mittels des Aufspannbockes 27 befestigt ist. Das Öffnen