Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

eim 
xyd 
Ver- 
ine 
hen 
Bil- 
laut 
der 
ıtzt. 
um- 
icke 
‚Sssig 
rak- 
inne 
die 
> ın- 
yeim 
Aus- 
ann, 
chen 
Ein- 
sehr 
eits- 
iber- 
ı als 
Jlche 
lteile 
nutz- 
t der 
n die 
igem 
ıdvon 
dabei 
ıt von 
mehr 
ich in 
e mit 
immer 
ennen 
Die Eigenarten d. Spritzgußvorganges u. ihre Anford. an d. Gießmetall. 471 
Hauptbestandteil einer Legierung zu lebhafter Reaktion mit der 
Atmosphäre, so droht bei längerem Anstehen übermäßige Verschlackung. 
Noch bedenklichere (weil weniger unmittelbar auffallende) Folgen 
können eintreten, wenn ein besonders rasch herausoxydierender Be- 
standteil nur ein Zusatz, jedoch der Träger wichtiger Legierungseigen- 
schaften ist, so daß durch sein Herausbrennen (bzw. Herausdampfen 
und Verbrennen) dem Gießmetall diese Eigenschaften verlorengehen. 
Derartige „empfindliche“ Legierungen dürfen natürlich im Spritz- 
guß nur unter besonderen Vorsichtsmaßregeln vergossen werden, die 
im Einzelfalle in Schutzabdeekung oder in möglichster Vermeidung 
mechanischen Durcheinanderrührens (durch Verarbeitung auf Kolben- 
pumpen oder Badventilmaschinen) oder in Einhaltung besonders nied- 
riger Badtemperaturen oder auch in einer Verbindung dieser Maß- 
nahmen bestehen können. Z. B. muß man beim Verspritzen Mg-haltiger 
Aluminiumgußlegierungen in Druckluftgießmaschinen üblicher Bauart 
(ohne Schutzabdeckung) die Badtemperatur mit Sorgfalt niedrig halten, 
um einen merklichen Magnesiumabbrand zu vermeiden. 
Gasaufnahme. Manche Metallschmelzen haben die Fähigkeit, 
Gase aus der Schmelzatmosphäre in merklichen Mengen in Lösung auf- 
zunehmen und beim Erstarren in Gasform wieder abzuscheiden! (,,re- 
versible‘‘ Gaslöslichkeit?). Das Lösungsvermögen einer Metallschmelze 
für verschiedene Gase ist durchaus verschieden, ebenso natürlich das 
Lösungsvermögen verschiedener Metalle für das gleiche Gas. In jedem 
Falle ist aber die in der Volumeneinheit einer Metallschmelze lösliche 
Menge u eines Gases von der Badtemperatur und dem Teildruck pr 
des Gases über der Schmelze abhängig, und zwar ist, wie A. Sieverts? ge- 
funden hat, nahezu durchgängig bei konstanter Temperatur 
u=x*%-Ypr, (41) 
worin x eine von der Temperatur und von der Art des betreffenden 
Metalles und Gases abhängende Konstante darstellt. Mit steigender 
Badtemperatur nimmt die Gaslöslichkeit von Schmelzen in den weitaus 
meisten Fällen stark zu®. Als Beispiele besonders starker Gaslöslich- 
keit in flüssigen Metallen seien erwähnt das Lösungsvermögen des 
Silbers für Sauerstoff (21,5 Volumina O, auf 1 Vol. Ag), des Kupfers 
für Schwefeldioxyd (rd. 13 Vol. SO, auf 1 Vol. Cu) und des Nickels 
1 In manchen Fällen setzt sich ein Gas, das an und für sich „‚irreversibel“ in die 
Schmelze eingeht, mit einem anderen Bestandteil der Schmelze zu einem reversibel 
löslichen Gase um, das sich beim Erstarren abscheidet. Z. B. verbindet sich Sauer- 
stoff, der von reinem Kupfer unter Bildung von Kupferoxydul irreversibel auf- 
genommen wird, in schwefelhaltigem Kupfer mit dem Schwefel zu SO,, das in 
der Schmelze reversibel gelöst bleibt und beim Erstarren frei wird. Hierauf beruht 
das „Spratzen‘“ beim Kupfer. 
2 Vgl. W. Claus: Die Gießerei 16. Jg., S. 976ff. 1929. 
3 Vgl.z. B. Sieverts: Z. Metallkunde 21. Jg., H. 2, 8. 378£.. 1929. 
4 Eine Ausnahme bildet die Löslichkeit von Sauerstoff in flüssigem Silber, 
die mit steigender Temperatur abnimmt. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.