30 Betrachtung des Einströmvorganges und der Richtlinien für die Arbeitsweise.
Daher fließt bei der wirklichen Strömung aus dem Stau nicht eben-
soviel Metall wieder heraus als hereinströmt. Infolgedessen treten die
Stromlinien im Stau weiter auseinander (Abb. 13b); der Stau beginnt
sich als Ganzes zu vergrößern. Hierbei bilden sich auch innerhalb des
Staues zunächst kleine, mit wachsender Staulänge immer größer wer-
dende Wirbel, die die Strömungsenergie des einlaufenden Strahles in
immer stärkerem Maße aufzehren!.
Somit wird der Teil des in den Stau hineinströmenden Metalles,
der längs der Formwände 2—1 und 3—4 abfließt (voreilt), immer
geringer, der Teil dagegen, der im Stau verbleibt und dabei den Form-
hohlraum über den ganzen Querschnitt hin auffüllt, immer größer,
je mehr sich der Stau selbst vergrößert. Schließlich strömt von einer
gewissen (von der Strahldicke d abhängigen) Staulänge / an (Abb. 13c)
gar kein Metall aus dem einlaufenden Strahl mehr in die längs den
Wänden ablaufenden Halbstrahlen hinein; von nun an verbleibt die
gesamte in die Form einströmende Metallmenge im Stau, dessen Ober-
fläche sich nunmehr mit der Geschwindigkeit w,, über den ganzen
Hohlraumquerschnitt hin vorwärtsbewegt.
Von diesem Augenblicke an eilen dem Stau an den Formwänden nur
noch die Metallmassen voraus, die schon vorher, solange die bremsende
Kraft der Turbulenzreibung im Stau noch geringer war, umgelenkt
worden waren und nun infolge ihrer Trägheit weiterfließen. Diese
Metallmassen sollen im folgenden als ‚vorgeeilt‘‘ bezeichnet werden.
Wenn, wie in dem hier behandelten Beispiel, die Wandungen 2—1
und 3—4 vollkommen glatt und dem Einlaufstrahl parallel sind,
hängt das weitere Verhalten dieser vorgeeilten Metallmassen ? vornehm-
lich von ihrer Dicke d, ab, die im wesentlichen durch die Dicke d des
einlaufenden Strahles bestimmt wird.
Denn auf die beiden Halbstrahlen wirken von den Wandungen her
die Reibung und die Abkühlung ein. Die Reibung verringert die Ge-
schwindigkeit W, der voreilenden Massen. Ihre Wirkung wird sehr
wesentlich unterstützt durch die Abkühlung, die die Zähigkeit und
damit die Größe der Reibungskraft erhöht (siehe auch S. 34).
Beide Einflüsse wirken um so stärker bremsend auf die Halbstrahlen
ein, je geringer deren Dicke d, ist. Bei den im Spritzguß bei hohen Strö-
mungsgeschwindigkeiten üblichen schwachen Anschnitten (bei denen d
im allgemeinen einige Zehntel mm bis höchstens 1,8 mm beträgt?), sind
auch die voreilenden Halbstrahlen nur sehr dünn. Ihre Geschwindig-
1 Die Wirbel im Inneren des Staues sind durch Stricheln der Stromlinien an-
gedeutet.
2 Bei einer gegebenen Einströmgeschwindiskeit W und gegebenen Tempera-
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3 Siehe 8. 60 und 122f.
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2 Vgl.
Abb. 229.