Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
  
  
  
  
  
564 Die Spritzgußlegierungen. 
wird im rotwarmen Zustande! von flüssigem Aluminium sehr rasch 
angefressen?; mit zunehmendem CÖ-Gehalt wächst seine Widerstands- 
fähigkeit ein wenig, sie ist jedoch auch bei C-reichen Stählen recht 
gering. Manche legierten Sonderstähle sowie Grauguß werden etwas 
langsamer angegriffen; am widerstandsfähigsten ist rohes Gußeisen, 
solange es noch von der Gußhaut bedeckt ist. 
Die korrodierende Wirkung der Aluminiumschmelzen wird durch 
Strömungsbewegungen, namentlich durch Wirbel, außerordentlich stark 
gefördert. Daher treten Anfressungen in der Apparatur vorwiegend an 
solchen Stellen auf, die vom Gießmetall mit hoher Geschwindigkeit 
oder Turbulenz beaufschlagt oder durchströmt werden, z. B.an den 
Umlenkstellen im Steigkanal (vgl. S.314ff.). Aus diesem Grunde erfolgt 
die stärkste Wandungskorrosion und Eisenanreicherung des Gieb- 
metalls in der Druckkammer, und zwar mit steigendem Gießdruck in 
erheblich wachsendem Maße (vgl. S. 573). Die Stärke des Eisenangriffes 
im Schmelzbehälter hängt vornehmlich davon ab, inwieweit das Metall- 
bad beim Nachfüllen der Druckkammer in lebhafte Bewegung versetzt wird. 
Das Lösungsvermögen von flüssigem Reinaluminium für Eisen in 
Abhängigkeit von der Temperatur ist aus dem in Abb. 190a dar- 
gestellten Zustandsdiagramm des Systems Al-Fe ersichtlich. Die Er- 
starrungsschaubilder der ternären Systeme Al-Si-Fe, Al-Cu-Fe und 
Al-Cu-Si sind in Abb. 190b--d wiedergegeben. Die Daten der eutekti- 
schen Punkte der binären Systeme Al-Fe und Al-Si, ferner der ternär- 
eutektischen Punkte der drei ternären Systeme und des quaternär- 
eutektischen Punktes des Vierstoffsystems Al-Cu-Si-Fe sind in Zahlen- 
tafel 17 zusammengestellt?. 
1 Vgl. hierzu Fußnote 3 auf 8.566. 
2 Systematische Versuche über den Angriff verschiedener Eisensorten siehe 
Z. Metallkunde Bd. 18, S. 66. 1926; ferner Irman: Das Verhalten von Aluminium 
bei höheren Temperaturen gegen Eisen. Z. Metallkunde Bd. 18, 8.121. 1926; 
sowie Grogan: Pressure Die-Cast Aluminium Alloy Test-Pieces. J. Inst. Metals 
Bd. 42, 8.279. 1930. Allerdings sind diese Versuche sämtlich bei ruhender Schmelze 
ausgeführt, daher kann aus ihren Ergebnissen nicht auf den Angriff durch strömende 
Schmelzen geschlossen werden. 
3 Diese Zahlenwerte und die Zustandsschaubilder in Abb. 190b-d entstammen 
den beiden grundlegenden Arbeiten: 
Fuß,V.: Die Konstitution der aluminiumreichen Al-Fe-Si- Legierungen. 
Z. Metallkunde Bd. 23, S. 231. 1931 und 
Gwyer, A.G.C.,H. W.L. Phillips and L. Mann: The Constitution of the 
Alloys of Aluminium with Copper, Silicon and Iron. J. Inst. Metals Bd. 40, S. 297. 
1928. In deutscher Bearbeitung von H. Bohner veröff. in Hausztschr. d. V.A. W. 
u. d. Erftwerk A.G. 1929, H. 6, S. 155. 
In diesen beiden Veröffentlichungen sind auch die älteren Forschungsarbeiten 
zitiert. Es sei hier ferner verwiesen auf die Arbeit von Dix and Keller: Micro- 
scopic Analysis of Specimens of Die-cast Alloys, Proc. Am. Soc. Testing Mats. 
Bd.29 I, 8.215. 1929, die Schliffbilder von Spritzgußstücken aus zahlreichen 
verschiedenen Aluminiumlegierungen enthält. 
Ber
	        
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