578 i Die Spritzgußlegierungen.
mungsbewegungen und der Zähflüssigkeit des Bades ein Teil im Gieß-
metall suspendiert bleibt!.
Während somit Graphit eine unvermeidliche Beimengung darstellt,
sind Sandeinschlüsse stets eine Folge von mangelhafter Sorgfalt oder
von schlechtem Material der Druckkammer. Wird eine neue Druck-
kammer vor dem Einbau in die Gießmaschine nicht sorgfältig gereinigt,
so liefert sie meistens während der ersten Stunden sandhaltige Guß-
stücke, bis aller festgebrannte Kernsand durch das Metall weggespült
ist. Schlecht gegossene Druckkrmmern enthalten manchmal auch im
Innern ihrer Wandungen Kernsindeinschlüsse. In solchen Fällen kann
es vorkommen, daß die Druckkammer, nachdem sie eine Zeitlang ein-
wandfrei gearbeitet hatte, plötzlich, infolge Freilegung der Sandstellen
durch den Angriff des Gießmetalles, wieder sandige Gußstücke liefert,
bis die Sandstellen ausgewaschen sind.
Durch harte Fremdeinschlüsse kann jede Art von mechanischer Nach-
bearbeitung, insbesondere auch das Schleifen und Polieren der Guß-
stücke, empfindlich erschwert und (manchmal bis zur wirtschaftlichen
Untragbarkeit) verteuert werden.
b) Die Eisenanreicherung.
Eisenaufnahme beim einmaligen Durchlaufen des Arbeitsprozesses.
Von besonders großer Bedeutung ist die Anreicherung mit Eisen,
deren Ausmaße und Wirkungen auf die Legierungseigenschaften jetzt
näher betrachtet werden sollen. Hüttenaluminium vom Reinheitsgrad
99,5 enthält etwa 0,2--0,3% Eisen. Bei Herstellung der Legierung in
gußeisernen Tiegeln hat man bei sorgfältiger Arbeitsweise mit etwa
0,3% Fe-Anreicherung zu rechnen?. Die Fe-Aufnahme beim einmaligen
Durchlaufen einer Druckluftgießmaschine ist naturgemäß sehr ver-
schieden je nach der Art der Legierung und der Gießmaschine, den
Größenverhältnissen von Gußstückvolumen, Schmelzbehälter und
Druckkammer (Durchsatzgeschwindigkeit) und der Sorgfalt der Arbeits-
ausführung (Badtemperatur, Reinigung der Maschine). Die Fe-Anrei-
cherung ist auch bei solchen Gußstücken, die aus der gleichen in die
Gießmaschine eingesetzten Metallmenge nacheinander abgegossen sind,
etwas verschieden, da der Eisengehalt des Metalles während des Her-
1 Manchmal bäckt in der Druckkammer Graphit, untermischt mit Tonerde,
zu makroskopischen Brocken zusammen. Derartige Brocken von mehr als Steck-
nadelkopfgröße, die der Anschnitt wie ein Sieb zurückhält, werden nicht selten
beim Abbrechen des Eingusses als Einschlüsse im Anschnittmetall sichtbar.
Manchmal wachsen auch in der Druckkammer Klumpen dieser Art bis zu Nuß-
größe, die schließlich, wenn sie in den Steigkanal gelangen, diesen oder das Spritz-
mundstück verstopfen.
2 Vgl. hierzu die a. a. O. (Fußnoten 1 und 2 auf S. 569) angeführten Ver-.
öffentlichungen von Rohn und Sam Tour.