Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
  
  
  
  
  
  
  
  
584 Die Spritzgußlegierungen. 
Konzentration um einen gewissen, merklichen Betrag überschreitet!, 
dessen Größe vornehmlich von der Wanddicke des Gußstückes und den 
sonstigen die Abschreckung beeinflussenden Umständen abhängt. Im 
allgemeinen macht sich zugleich mit dem Auftreten der groben „Eisen- 
nadeln“ im Schliffbilde auch ein wesentlicher Rückgang der Schlag- 
festigkeit bemerkbar, der dann bei weiterer Steigerung des Fe-Gehaltes 
in starkem Maße zunimmt. Durch die groben Eisennadeln, die sehr hart 
und spröde sind, werden auch die Polierbarkeit und die Bearbeitbarkeit 
der Gußstücke sehr wesentlich beeinträchtigt. 
Der Eisengehalt beeinflußt außer den mechanischen Eigenschaften 
auch die Gaslöslichkeit und das chemische Verhalten der Gußlegie- 
rungen, und zwar wächst mit steigendem Eisengehalt die Fähigkeit 
der Schmelzen zur Gasaufnahme?, und die Korrosionsbeständigkeit der 
Gußstücke geht bei höherem Eisengehalt sehr stark zurück. 
Zusammengefaßt ergibt sich, daß mäßige Eisengehalte vorwiegend 
günstig, hohe Eisengehalte dagegen sehr ungünstig wirken. Die Grenze, 
bei deren Überschreitung die schädlichen Wirkungen stark hervortreten, 
hängt im allgemeinen von der Größe des ‚„eutektischen‘‘ Fe-Gehaltes 
(vgl. S. 565) ab, und zwar liegt sie je nach der Art der Legierung und 
der Wanddicke der Gußstücke in manchen Fällen dicht bei dieser 
eutektischen Fe-Konzentration, in anderen bis zu 0,5% darüber. Bei 
Cu-Al-Legierungen mit nur geringen oder gar keinen Si- oder Ni-Zu- 
sätzen und bei Si-Al-Legierungen mit mäßigem Si-Gehalt (5%), 
die nur wenig oder gar kein Cu enthalten, hat die Schlagbiegefestigkeit 
bei Fe-Gehalten bis zu 2% noch beträchtliche Werte; bei einigen dieser 
Legierungen auch noch bei höheren Fe-Gehalten (z. B. Leg. Nr.7 und 12 
in Zahlentafel 16). 
Dagegen werden bei Mn-freiem Silumin Schlagbiegefestigkeit und 
Dehnung schon durch einen Gehalt von 1,5% Fe wesentlich, und durch 
2% Fe überaus stark herabgesetzt (vgl. Nr. 14a/b und d in Zahlen- 
tafel 16), wie ja aus der Praxis bekannt ist. Dieser Übelstand kann durch 
Zulegieren von Mangan (-—-2%) zum Silumin wesentlich verringert wer- 
den, so daß Mn-haltiges Silumin mit Eisengehalten bis zu 1,5% noch 
eine für viele Zwecke ausreichende Schlagbiegefestigkeit besitzt (vgl. 
Nr. 14c in Zahlentafel 16). 
2 Dabei darf nicht übersehen werden, daß in vielen Fällen die Schlagbiege- 
festigkeit schon unterhalb der „eutektischen‘ Fe-Konzentration durch zunehmen- 
den Fe-Gehalt merklich verringert wird. Indes beeinträchtigt das Eisenaluminid, 
wenn es in Gestalt grober Primärkristalle auftritt, die Zähigkeit in vergleichs- 
weise stärkerem Maße, als wenn es nur als feinkörniger Bestandteil des Eutek- 
tikums im Gefüge vorhanden ist. 
2 Vgl. Wissenschaftl. Veröffentl. d. Siemenskonzerns, Bd. 5, H.1, 8. 152, 
1926; ferner Masing u. Dahl. Z. anorg. u. allg. Chemie Bd. 154, 8.189, 1926. 
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