Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
  
  
  
  
  
590 Die Spritzgußlegierungen. 
gußlegierungen ist geringer als die des reinen Aluminiums!, namentlich 
erhöhen Cu, Zn und Fe, in etwas geringerem Maße auch Ni, die An- 
greifbarkeit. Von den in Zahlentafel 16 aufgeführten Legierungen ist 
Silumin (mit niedrigem Fe-Gehalt) gegen die meisten Agentien am 
besten korrosionsbeständig. 
Die für Sand- und Kokillenguß angewandte K.S.-Seewasserlegie- 
rung, die sich durch besonders günstiges Korrosionsverhalten aus- 
zeichnet, ist im Spritzguß praktisch nur mit einem größeren Si-Zusatz 
verarbeitbar, der die chemische Beständigkeit ungünstig beeinflußt. 
Allerdings scheint es, daß sich Spritzgu ßstücke aus dieser abgewandelten 
Legierung chemisch noch immer vergleichsweise recht günstig verhalten, 
jedoch liegen hierüber z. Z. noch keine ausreichenden Erfahrungen vor. 
kglmm . 
   
  
  
A: Silumin (13% Si, Rest Al), 
B: K.S.-Seewasserleg. (1,4% Mn, 2% Mg, 0,2% Sb, 
N 75 0,7% Si, Rest Al), 
C: Deutsche Leg. (2% Cu, 10% Zn, Rest Al), 
A D: Amerik. Leg. (8% Cu, Rest Al), 
NV E: Rein-Aluminium. 
D 
5 
w 
o 
Abb.196. Zeitliche Abnahme der Zugfestigkeit durch 
Einwirkung von Wind und Wetter”. 
0 20 900500 500 1000 TEI0Tage (An Sandgußproben ermittelt.) 
Ze 
Verhalten gegen einzelne Agentien: Zimmerluft greift Alu- 
miniumspritzguß überhaupt nicht an; polierte Stücke behalten im 
Zimmer viele Jahre lang ihren Glanz. Im Freien läuft Aluminiumspritz- 
guß allmählich an; er wird jedoch nur ganz langsam angegriffen, auch 
in salzhaltiger Seeluft bleibt die Korrosion in mäßigen Grenzen. 
Die Einwirkung von Wasser hängt sehr stark ab von dessen Gehalt 
an Sauerstoff, Chlor, Kohlensäure, Alkalien (wie sie z. B. beim Reinigen 
mit Kalksoda hineingelangen) oder Salzen (Seewasser). 
Die organischen Säuren greifen — namentlich konzentriert — die 
Aluminiumlegierungen nur wenig an. Erheblich stärker ist der Angriff 
von anorganischen Säuren und von gelösten Halogenen (Chlorwasser, 
Jodlösung); weitaus am stärksten greifen alkalische Laugen an. Wegen 
ihres basischen Charakters wirken auch Kalk und Zement korrodierend. 
1 Dies wird teils durch elektrochemische Ursachen, teils durch die von den 
Legierungsbestandteilen verursachten Unterbrechungen der Aluminiumoxydhaut 
bewirkt. 
2 Abb. 196 ist der in Fußnote 3 auf 8.587 angeführten Arbeit von Sterner- 
Rainer entnommen. Die vom Verfasser eingetragenen Zusammensetzungen geben 
die Sollgehalte an. 
an
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.