600 Die Spritzgußlegierungen.
Hauswirtschaftsgeräte (Teile für Staubsauger, Bohnerapparate,
Waschmaschinen),
Meßinstrumente aller Art (Rahmen, Kästen, Lagerböcke, Deckel).
Einige Aluminiumspritzgußteile sind in Abb. 207 dargestellt.
Die Stückgewichte liegen im allgemeinen zwischen 5g und 2,5 kg.
Die Hauptabmessungen der Aluminiumspritzgußstücke (im größten Quer-
schnitt gemessen) liegen gewöhnlich zwischen 20 x 20 und 600 x 400 mm.
2. Magnesiumlegierungen (Elektronmetal)).
Von den Magnesiumlegierungen wird seit einiger Zeit das Elektron-
metall (Nr. 15 in Zahlentafel 16) verarbeitet. Das Verspritzen dieser
Legierung ist nicht einfach, da sie in flüssigem Zustande sehr stark
mit Sauerstoff und Stickstoff reaktionsfähig ist. Auf Elektronschmelzen
ohne Oberflächenschutz bildet sich beim Anstehen gegen Atmosphäre
dicht oberhalb des Schmelzpunktes ein Gemisch von Oxyd und Nitrid,
bei höheren Temperaturen wiegt die Oxydbildung vor. Da flüssiges Ma-
gnesium Wasserstoff löst, soll die Schmelze nicht mit H,-reicher Atmo-
sphäre oder mit Wasserdampf in Berührung kommen. Elektron ist sehr
dünnflüssig, es erfordert jedoch infolge seiner mäßigen Schmelzwärme
hohe Gießdrücke (rd. 50 kg/cm?). Im Gegensatz zu Aluminium greift
flüssiges Elektron Eisen nicht an.
Das Verspritzen von Elektron erfolgt in Badventilmaschinen, wobei
das flüssige Metall dadurch vor chemischem Angriff geschützt wird,
daß über dem Metallbade ständig eine Atmosphäre von Schwefeldioxyd
und Schwefeldampf aufrechterhalten wird.
Für die Gießformen gilt im wesentlichen dasselbe wie für Aluminium-
spritzgußformen ausgeführt; Elektronmetall kann in die gleichen Formen
verspritzt werden wie die Aluminiumlegierungen (Mindest-Toleranzen
siehe Zahlentafel 8).
Unter den Gebrauchseigenschaften des Elektrons ist an erster
Stelle das besonders geringe spezifische Gewicht zu nennen. An Festig-
keit steht Elektronspritzguß dem Aluminiumspritzguß nach. Die Halt-
barkeit an der Atmosphäre, die in der ersten Zeit der Elektronver-
wendung mangelhaft war, ist heute durch sorgfältige Freihaltung des
Metalls von Fremdbeimischungen wesentlich verbessert. Ungeschützte
Oberflächen gut hergestellter Gußstücke laufen zwar an der Luft an,
so daß sie allmählich grau werden, der Angriff geht jedoch dann durch
die Oxydhaut hindurch nur in sehr geringem Maße weiter. Es emp-
fiehlt sich, Elektronspritzgußstücke durch Lackierung oder, wenn es
der Verwendungszweck gestattet, durch Einfetten vor ständiger Berüh-
rung mit der Atmosphäre zu schützen.
Die Anwendungsgebiete sind im wesentlichen die gleichen wie beim
Aluminiumspritzguß. Einige Elektronspritzgußstücke sind in Abb. 208
wiedergegeben.