‚sweise. Praktische Folgerungen aus der Betrachtung des Einströmvorganges. 43
un go bei den meisten Gußstücken so hohe Drücke erforderlich sein, wie
E sie beim Spritzguß für gewöhnlich nicht zur Verfügung stehen. Er-
folgt dagegen die Anpressung bereits durch einen ausreichend bemes-
den senen Strömungsdruck, der auf jedes Metallteilchen fast unmittelbar
einwirkt, nachdem es an seinen Platz in der Hohlform gelangt ist, so
ist der Widerstand des Metalles gegen die scharfe Formausfüllung we-
sentlich geringer, so daß schon ein verhältnismäßig niedriger Strömungs-
1er ge- druck zur genauen Anpressung hinreicht.
Form Die Herausdrängung der in den Metallstau hineingelang-
räum- ten Luft aus dem Gießmetall kann überhaupt nur durch den Strö-
Weise mungsdruck erfolgen, da die Luftblasen aus dem gestauten Metall nur
Dabei während der Einströmung und nur durch einen räumlich ungleich-
chwin- mäßig verteilten Druck hinausgedrängt werden können. Der statische
Guß- Nachdruck, der erst nach beendigter Auffüllung, und dann auf alle
tempe- noch flüssigen Gußstückmassen in gleicher Höhe, einwirkt, kann die
tal in deren Innerem noch enthaltenen Luftblasen wohl auf ein kleines
| desto Volumen zusammendrücken, er kann sie jedoch nicht mehr heraus-
treiben.
nungs- Nur die Verdichtung des Metalles während der Erstarrung kann
p, auf je nach der Gestalt des .Gußstückes entweder durch den Strömungs-
Eu öt druck oder durch den statischen Nachdruck bewirkt werden. Maß-
gebend für die eine oder andere Möglichkeit ist es zunächst, ob bei
füllung der anwendbaren Gießgeschwindigkeit! die Gußstückmassen schon wäh-
rend der Formauffüllung zum großen Teile so weit erstarren, daß sie
Jlangte - den statischen Nachdruck nicht mehr übertragen können, oder ob sie,
abgesehen von den Außenhäutchen, im wesentlichen bis zur beendigten
Auffüllung hinreichend dünnflüssig bleiben. Dies hängt nun einerseits
N - von der Art des Gießmetalles und von den Arbeitstemperaturen, ander-
HR seits aber sehr wesentlich von der Gußstückgestalt ab. Zu den erst-
ar are genannten Faktoren, die in späteren Abschnitten noch eingehend be-
handelt werden, genüge hier der Hinweis, daß je nach den physika-
: lischen Eigenschaften des Gießmetalles, dem Grade seiner Überhitzung
bie und der Höhe der Formtemperatur sowohl der Wärmeentzug während
unter der Formauffüllung, als auch dessen Einfluß auf die Fließfähigkeit
Würde bei verschiedenen Gußlegierungen unter sonst gleichen Umständen sehr
hgefähr verschieden sind. Soweit die Gußstückgestalt in Betracht kommt,
hartıdk ist ein weitgehendes Erstarren der Gußstückmassen schon während
rungen der Formauffüllung vornehmlich zu erwarten bei dünnwandigen,
tolgten sperrigen, verwickelten Gußstücken, bei deren Herstellung das Gieß-
etalles) ' Die Größenordnung der Gießdauer kann im allgemeinen bei einem ge-
gebenen Gußstück nicht beliebig variiert werden, da meistens der Einströmquer-
schnitt f und die Einströmgeschwindigkeit w in der auf 8.45ff. dargelegten
“ Druck- NE z r
Abhängigkeit vone'nander gewählt werden müssen.