Full text: Die Wiener Weltausstellung 1873

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annähernd das Bild gegeben haben, welches die nachherige Uni- 
verfalerhibition in ihrem ganzen Umfange darbot. 
Snodeffen muß man fih auch hüten, die Thatſache zu gering an- 
zuſchlagen. Die Gejchichte der nachfolgenden gleichen Unterneh: 
mungen liefert den Beweis, daß die Idee in ihrer wahrhaft Frucht: 
baren Weiſe weder bei den Engländern no< den Franzoſen, welche 
leßteren unmittelbar darauf ſih der Sache bemächtigten, die rechten 
Wurzeln gefaßt hat. Anders wäre es niht möglich geweſen, daß, 
nachdem der Schöpfer von der weitern Pflege jeines Werkes durch 
den Tod abberufen worden war, das Weltausftellungswejen von 
ſeinex urſprünglichen Höhe immer tiefer herabjant und nad Faum 
zwei Jahrzehnten auf einem Punkte angelangt war, wo die An- 
nahme Plaß griff, e3 habe fich bereits überlebt, ein wirklicher 
Nutzen ſtehe niht mehr davon zu erwarten. 
Als im Zahre 1851 der Parton’iche Slaspalajt die Güter 
der Erde in fi aufnahm und deren Erzeuger nachzog, da durch: 
wehte es jeden Eintretenden mit einem feierlichen Haucde. Das 
Gefühl eines großen vielbedeutenden Ereigniſſes überkam den Be- 
ſuher. Nicht das vordrängeriſche betäubende Gewühl und Ge- 
flitter eines Meßbudenſpectakels wälzte ſi<h über die Sinne des 
Beſchauers. Das Ganze war von einer wohlwollenden Stimmung 
überſtrahlt, welche gleihmäßig den Sachen wie den Perſonen 
entgegenkam und zu verweilender Betrachtung einlud; es wurde 
getragen von einer einzigen uneigennüßigen Seele, welche in treuer 
Hingabe in dem Werke aufgegangen war, der Seele unſeres deut- 
fchen Landsmannes, Prinz Albert. 
Obgleich die Ausſtellung faſt nur aus gewerblichen Erzeug- 
niſſen beſtand, ſo ſollte der Palaſt denno<h ausdrüdlich keine Ver- 
faufshalle ſein. Man hatte ſogar verboten, den Waaren die Preiſe 
anzuheften. Der Charakter einer culturhiſtoriſhen Bilanz der Ge- 
gemwart ſollte gewahrt werden. Denn ſo lautete das Programm: 
man wolle geben „ein treues Zeugniß und ein lebendiges Bild 
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