Full text: Die Wiener Weltausstellung 1873

   
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
      
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ſeitige Förderung ſtand auf der Fahne geſchrieben, — als Lra- 
banten ſollten die fremden Nationen an dem Triumphwagen der 
franzöſiſhen Mode-Induſtrie und des geſellſchaftsrettenden Napoleo- 
nismus ziehen helfen. Nicht wohlwollendes Entgegenkommen — 
feindliher Prunk, mit dem die fremden Erzeugniſſe erdrü>t und 
zur Anerkennung des franzöſiſchen Preſtige auf allen Gebieten ge- 
zwungen werden ſollten, carakteriſirte das Unternehmen. Und 
um dieſem Beſtreben zu genügen, hatte man die gewaltſamſten 
Anſtrengungen gemacht. Nichts war zu profan, nichts zu heilig 
geweſen, was niht auf die Bildfläche gezerrt worden wäre. Aber 
damit hatte man ſi< auch erſhöpft. Darüber hinaus konnte man 
niht mehr gehen, das geſtanden ſelbſt die Franzoſen zu. Und was 
gegeben war, jo pomphaft es auch aufzutreten wußte, gewährte 
nicht einmal einen befriedigenden Anbli>. Trugen doch die mei- 
ſten Induſtrieen bei allem vorlauten Glanz bedenkliche Zeichen 
innerer Hohlheit und ſogar Zerſeßung an ſi<. Ein Umherirren 
in allen Stilarten und Manipulationen ohne gedankenmäßigen 
Kern, der eine weitere Entfaltung ermöglicht hätte, verhieß der 
franzöſiſchen Kunſtgewerbeproduktion eine nichts weniger als er- 
iprießliche Zukunft. 
Kann man jo das Weltausftellungsweien für Frankreich in 
der That auf lange Zeit hinaus für überlebt anſehen, ſo fommt 
man auf den gleichen Gedanken bezüglich Englands, wenn das 
Auge auf die gegenwärtig laufende, im Jahre 1871 begonnene 
und auf 10 Sommer vertheilte Weltinduſtrieausſtellung in London 
fällt. Daß eine großangelegte und großangefangene Sache ſo ſehr 
im Sande verlaufen könne, wie es hier geſchieht, hätte man nicht 
für möglich halten ſollen. Wir könnten füglih ganz darüber 
\hweigen, wenn ſie niht ein charakteriſtiſches Beiſpiel dafür ab- 
gäbe, wie wenig eigenthümlich den Engländern eine Idee ſein 
kann, welche ihnen in dem ausgeſprochenen Beſtreben , dieſelbe in 
ihrer Reinheit darzuſtellen, unter den Händen zerrinnt. 
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