Full text: Die Wiener Weltausstellung 1873

IV. 
Einen der hauptſächlichſten Erwägungspunkte beim Weltaus- 
ſtellungsweſen hat von jeher die Aufſtellungsweiſe der Objecte ge- 
bildet. Die Frage iſt niht blos von formeller, ſondern von prin- 
cipieller Wichtigkeit und muß daher aus dem allgemeinen Zwe>e 
und Gedankenkerne der jeweiligen Veranſtaltung abgeleitet werden. 
Die Meinungen waren bisher getheilt, ob die Gruppirung zwe>- 
mäßiger nah Sachen oder na< Nationen vorzunehmen ſei, und 
die Praxis hat ſi< im Allgemeinen dahin entſchieden, daß bei 
bloßen Landesausitellungen das erjtere, bei den internationalen 
Ausftellungen das legtere Moment die Herrſchaft behauptete. Es 
dürfte darin ein Wink für die Löſung der Frage überhaupt liegen. 
Wo es ſi< um einen wirthſchafſtlihen und tehniſhen Wettſtreit 
unter gleichen oder ähnlichen localen Verhältniſſen handelt, wie 
bei den gewerblichen Landesausſtellungen, da muß die Anordnung 
jedenfalls jo getroffen werden, daß die bezüglichen Waaren einen 
ſofortigen Vergleich geſtatten. Es empfiehlt fich hier alſo eine 
Abtheilung nah Produktionsfähern. Anders aber, wo verſchiedene 
Wirthſchaſtsgebiete, ja Culturorganismen in Frage kommen. Hier 
verbietet ſih eine allgemeine Claſſenabſtufung aus dem Grunde, 
weil die Leiſtungen je einem ſelbſtſtändigen Maßſtabe gehorchen 
und jo wohl der Art als dem Syſtem nah variiren. Eine eben- 
mäßige Beurtheilung läßt ficd aber nur bei auf gleicher Baſis 
entſtandenen Gütern anſtellen. Jm Jahre 1851 hatte man, der 
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