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Betrachtung betrifft, ſo ſei uns geſtattet, zur Bekämz pfung
dieſes DBorurtheiles den Stier einmal bei den Hörnern zu paten.
Geſtehen wir es do< aufrichtig, unſer modernes Kunſtigalle-
rieenweſen, wie es in bunter Zuſammenhäufung ohne Rückſicht
auf Stimmung und Stoffverwandtſchaft die einzelnen Werle
folgen läßt, iſt ein Barbarismus. Es iſt die Methode der Blu-
menlejen und Lichtitrahlen E ingen auf literariſchen, der Quod-
libets und Potpourris auf muſikaliſchem Gebiete, welche hier ihre
parallelen Nebenläufer E Die „ſchönen Stellen“ und Me
lodieen werden aus dem Zuſamme nhang und der eigentlichen Be-
gründung | nn um in unvermittelter Auf jeinanderfolge
ftörte |
dem verwöhnten Gaumen vorgeſeßt zu werden. Vor lauter Eifec-
ten konmmt man zu keinem wirklichen Genuß. Wir appelliven an
den unbefangenen Geſhma> aller Gebildeten, die Nicht fahmänner
ſind, ob ſie jemals beim Beſuche einex Ku nſigallerie einen „unge-
Da CGA EEE TRL Betracht 4 mad aa nV.
orten” Emprucd ſelbſt bei concentrirter E eines einzel-
nen Objectes davon getragen haben, ob nicht vielmehr die neben:
Itehennen Werfe, und das um ee hr, je bedeu bé di waren,
eine ablenfende Wirkung ausübten? Ein wirkliches KRunftwerf
das einen tiefen Geiftesinhalt hat, bedarf, um verbiete M
gewürdigt zu werden, einer Umgebung, welche auf das Motiv zu
— nit von ihm ableitet. Und wie wird in der Regel gegen
dieſes Gebot, und am meiſten dur das Weſen der Sammlu ingen
an ſih, unter dem Vorgeben idealer Sejhmadspflege geſündigt!
In der taktloſeſten Weiſe ſieht man oft eine Madonna neben einer
Venus, ein Stillleben neben einem S<hlachtenbild, einen Apollo
neben einem Satyr angebra<ht. Und das ſoll E nicht ſtören ?
Nun wäre allerdings dieſem Uebelſtande bei Feſthaltung der
alten Gruppirungsmethode nicht völlig abgeholfen geweſen. Wenn
auch im großen Ausftellungspalafte untergebracht, bildeten die
Kunſtgegenſtände do< immer eine eigene arijtofratifche Sphäre.
Wie nun das Wiener Unternehmen auf andern Feldern epoche-
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