Full text: Die Wiener Weltausstellung 1873

     
  
   
    
    
   
   
  
     
     
    
    
     
      
   
      
      
  
   
    
      
      
    
    
     
    
    
   
    
   
   
   
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Betrachtung betrifft, ſo ſei uns geſtattet, zur Bekämz pfung 
dieſes DBorurtheiles den Stier einmal bei den Hörnern zu paten. 
Geſtehen wir es do< aufrichtig, unſer modernes Kunſtigalle- 
rieenweſen, wie es in bunter Zuſammenhäufung ohne Rückſicht 
auf Stimmung und Stoffverwandtſchaft die einzelnen Werle 
folgen läßt, iſt ein Barbarismus. Es iſt die Methode der Blu- 
menlejen und Lichtitrahlen E ingen auf literariſchen, der Quod- 
libets und Potpourris auf muſikaliſchem Gebiete, welche hier ihre 
parallelen Nebenläufer E Die „ſchönen Stellen“ und Me 
lodieen werden aus dem Zuſamme nhang und der eigentlichen Be- 
gründung | nn um in unvermittelter Auf jeinanderfolge 
ftörte | 
dem verwöhnten Gaumen vorgeſeßt zu werden. Vor lauter Eifec- 
ten konmmt man zu keinem wirklichen Genuß. Wir appelliven an 
den unbefangenen Geſhma> aller Gebildeten, die Nicht fahmänner 
ſind, ob ſie jemals beim Beſuche einex Ku nſigallerie einen „unge- 
Da CGA EEE TRL Betracht 4 mad aa nV. 
orten” Emprucd ſelbſt bei concentrirter E eines einzel- 
nen Objectes davon getragen haben, ob nicht vielmehr die neben: 
Itehennen Werfe, und das um ee hr, je bedeu bé di waren, 
eine ablenfende Wirkung ausübten? Ein wirkliches KRunftwerf 
das einen tiefen Geiftesinhalt hat, bedarf, um verbiete M 
gewürdigt zu werden, einer Umgebung, welche auf das Motiv zu 
— nit von ihm ableitet. Und wie wird in der Regel gegen 
dieſes Gebot, und am meiſten dur das Weſen der Sammlu ingen 
an ſih, unter dem Vorgeben idealer Sejhmadspflege geſündigt! 
In der taktloſeſten Weiſe ſieht man oft eine Madonna neben einer 
Venus, ein Stillleben neben einem S<hlachtenbild, einen Apollo 
neben einem Satyr angebra<ht. Und das ſoll E nicht ſtören ? 
Nun wäre allerdings dieſem Uebelſtande bei Feſthaltung der 
alten Gruppirungsmethode nicht völlig abgeholfen geweſen. Wenn 
auch im großen Ausftellungspalafte untergebracht, bildeten die 
Kunſtgegenſtände do< immer eine eigene arijtofratifche Sphäre. 
Wie nun das Wiener Unternehmen auf andern Feldern epoche- 
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