Full text: Die Wiener Weltausstellung 1873

4 
Aderfeld zu einer ergiebigen und genußreichen Ernte zu werden, 
wenn man fi mır die Mühe des Einheimfens geben wolle. Aber 
mit eben fo vieler Befürchtung als hier mit freudiger Hoffnung 
ſah ein anderer Theil der Einwohnerſchaft der Begebenheit 
entgegen, die für ihn eine nichts weniger als wohlthuende 
Ausfiht eröffnete. Jener großen Geſellſchaftsklaſſe, welche ihr Ein- 
fommen nicht aus induſtriellen Unternehmungen zieht, auf einen 
fixen Betrag in ihrem Auskommen angewieſen iſt und nicht die 
Mehrkoſten der ſüßen oder bitteren Gewohnheit des Daſeins auf 
ihre Waaren {lagen kann, bli>te bei dieſem „Feſte des Friedens“ 
nur das Geſpenſt der enormen Theuerung in's Auge, welche noth- 
wendig aus ſolchem Völkerzuſammenfluß hervorgehen und die an 
erkannt theuerſte Stadt Europas im raſchen Laufe zur theuerſten 
der Welt erheben mußte. 
Sp waren e3 getheilte Gefühle, mit denen die Nachricht auf 
genommen wurde, welche in gegenſeitige Erbitterung übergingen, 
als die praktiſhen Wirkungen ſi< fühlbar zu machen begannen. 
Miethsſteigerung, Auſſchlag der Preiſe an allen Enden, oft 
der überſpannteſten Art, gaben einen nichts weniger als ſüßen 
Vorgeſ<hma> von dem, was die Weltausſtellung ſelber na<h- 
bringen mochte. Je nachdem die Intereſſen ſih kreuzten, ſtand 
der Freund gegen den Freund, der Sohn gegen den Vater auf. 
Die Veranſtalter des Unternehmens waren, den verſchiedenen Stand- 
punkten entſprehend, Gegenſtand bald eifrigſter Lobeserhebung, bald 
gereizteſter Verwünſhung. Der Wiener Gewohnheit gemäß, alle 
Dinge öffentlich zu verhandeln, ging der Kampf in die Tages- 
blätter über und trieb ſelbſt in der ausländiſhen Preſſe ſeine 
Wellen. Der Außenwelt wurde dadurch das eigenthümliche Schau- 
ſpiel bereitet, zu ſehen, wie ein Bevölkerungstheil der Stadt, wo 
ſie zu Gaſte geladen wurde, mit dem Aufgebot aller Mittel und 
Kräfte das Inslebentreten der Zuſammenkunft unmöglich zu machen 
(4) 
   
    
    
  
  
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
    
   
   
   
   
   
    
   
   
  
   
   
   
   
   
  
    
    
ſuchte, 
das Fe 
Geleger 
Lärm fi 
nehmen 
die Lu 
Feindid 
emporft 
bringen 
Anprall 
mit dei 
Vorthei 
wohl e 
Stadtv 
ſcheint 
waltſa1 
in übel 
Krankh 
zur We 
haben. 
3 
jellichaf 
niemal: 
denken 
regung 
Opfer, 
Impul 
ſchmied 
Käufe 
das Di 
der De 
ſtellung
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.