Full text: Schweden

    
   
    
  
  
  
  
   
    
   
    
  
    
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
   
    
   
   
  
  
   
   
   
  
    
  
  
   
  
  
      
‘ter denen mehre mit Runeninschriften ver- 
GR. XXIII. KIRCHLICHE KUNST. 167 
kirchliche Kunst sich wiithrend dieser Zeit 
in vielen Richtungen hoher entwickelte als 
auf dem Festlande. 
Schweden besitzt noch viele durch ihr 
Alter hochst werthvolle Kirchenglocken, un- 
sehen sind; vier derselben haben die Jahres- 
zahlen 1228, 1238, 1345 und 1493; eine 
andere Glocke mit einer Inschrift in latei- 
nischen Buchstaben ist i. J. 1293 gegossen. 
Altarzierden aus dem Mittelalter sind 
noch in grosser Anzahl vorhanden. Der 
ilteren %eit des Mittelalters gehdren zwei 
solche werthvolle Zierden (Antemensale, 
Kreuz u. a.) von Eichenholz, bekleidet mit 
getriebenem und theilweise vergoldetem Kup- 
fer, an, von denen die eine aus der Kirche 
Broddetorp in Westergotland jetzt sich im 
National-Museum befindet, und die andere 
in der Kirche Lyngsjo in Skéne ist, sowie 
ein mit Goldfiden gesticktes Antependium 
von grilnem Sammet von der Kirche Biskops- 
kulla in Uppland, jetzt im National-Museum. 
Die Mehrzahl der schwedischen Kirchen, 
selbst die kleineren auf dem Lande, schei- 
nen in den letzten Jahrhunderten des Mit- 
telalters Altarschrdnke mit geschnitzten, 
cemalten und vergoldeten Bildern erhalten 
zu haben. Von denjenigen, die jetzt im 
National-Museum aufbewahrt werden, sind 
vier in den Jahren 1468, 1475, 1514 und 
1526 verfertigt. Der werthvollste Altar- 
schrank in Schweden diirfte einer mit herr- 
lichen Gemiilden sein, welcher der Dom- 
kirche in Strengniis gehért und gegen das 
Ende des 15ten Jahrhundert in Briissel ge- 
macht ist. 
Das vornehmste unter den vielen aunf 
uns gekommenen freistehenden Heiligenbil- 
dern ist die Darstellung des Kampfes zwi- 
schen St. Goran oder Georg (in etwas mehr 
als korperlicher Grosse) und dem Drachen, 
welches kostbare Kunstwerk i. J. 1489 von 
dem Reichsvorsteher Sten Sture dem Alteren 
der Nicolaikirche zu Stockholm geschenkt 
wurde und sich jetzt im National-Museum 
befindet. 
Eine grosse Menge von Kreuzen, Kel- 
chen, Patenen, Rauchfiissern, Lavatorien, 
Weihkesseln und andern Fkirchlichen Ge- 
féssen ist noch vorhanden. Besondere Auf- 
von vergoldetem Kupfer, sowie Sacrament- 
hiuser von Holz mit reichen gothischen 
Ornamenten. 
Unter den Reliquien konnen wir be- 
sonders erwihnen : einige Reliquienschreine 
von Holz mit emaillirtem Kupfer, andere 
Schreine von Holz, bekleidet mit getriebe- 
nem und vergoldetem Kupfer, der Schrein, 
in welchem in der Kirche zu Wadstena die 
Gebeine der heiligen Birgitta jetzt verwahrt 
werden, ein kostbares Reliquarium von ei- 
nem grossen cylindrischen Bergkristall aus 
der Domkirke zu Westeras, jetzt im National- 
Museum, zwei silberne Reliquien in der 
Form von Armen fiir die Gebeine des hei- 
ligen Eskil und der heiligen Birgitta, jetazt 
im National-Museum, u. a. m. 
[n dem National-Museum wird ein mit 
Runeninschrift versehener eiserner Kranz zu 
einem Kronleuchter aus der Kirche Wite 
auf Gotland verwahrt. Ausserdem giebt 
es theils in dem Museum, theils in Kirchen 
verschiedene andre Kronleuchter, Leuchter, 
Lichtstibe u. a. 
Taufsteine, hauptsichlich aus dem 12 
und 13 Jahrhundert, sind in grosser Menge 
auf uns gekommen. Die meisten sind rund, 
einige auch viereckig ; viele sind mit schonen 
Zierrathen in erhabener Arbeit geschmiickt; 
nicht selten kommen Runeninschriften an 
ihnen vor. 
Auch Grabsteine aus den verschiedenen 
Zeiten des Mittelalters sind noch in Menge 
vorhanden, und von denselben sind die il- 
teren oft mit Runeninschriften versehen. 
Von der Mitte des 12 Jahrhunderts ver- 
schreibt sich ein im National-Museum be- 
findlicher, mit reichen und geschmackvollen 
Blattzierrathen geschmiickter Grabstein in 
der Gestalt einer Kirche nebst Chor aus 
Botkyrka in Sodermanland, welcher In- 
schriften sowohl mit Runen als auch latei- 
nischen Buchstaben hat.  Ein liegender 
Grabstein von Kupfer mit gestochenen Fi- 
guren und einer Inschrift liegt in der Kir- 
che Wester-Aker in Uppland. Indem Na- 
tional-Museum wird eine prichtige Sticke- 
rei auf griinem Seidenzeuge verwahrt, wel- 
che frither auf dem Grabe des i. J. 1248 
enthaupteten “heiligen” Holmgeir Folkun- 
ge in der Kirche Skokloster in Uppland 
  
merksamkeit verdienen mehre Kreuze von 
Holz mit emaillirten Kupferplatten aus dem 
12ten Jahrhundert ; ausserdem sind anzufiih- 
ren Ciborien und Monstranzen, die meisten 
gelegen hat. 
Eine grosse Anzahl von Messgewdndern 
aus dem Mittelalter von kostbaren Zeugen 
und mit reichen Stickereien in Seide und 
  
  
  
  
  
 
	        
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