Full text: Schweden

     
  
   
  
   
   
  
  
   
   
      
   
   
   
    
    
      
   
   
   
    
     
   
   
   
   
   
   
   
     
     
    
   
      
   
    
   
   
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
168 GR. XXIV. OBJECTE DER KUNST UND KUNSTGEWERBE FREUHERER ZEITEN. 
  
Gold versehen, wird im National-Museum, 
in der Domkirke zu Uppsala und an vielen 
andern Orten verwahrt. — 
In dem Motala-Strome in Ostergétland 
wurde i. J. 1818 eine, jetzt im National- 
Museum verwahrte, grosse, runde, prichtige 
Schnalle von Gold, eingefasst mit einer Menge 
echter Steine, gefunden, welche ohne Zwei- 
fel ein hoher Geistlicher getragen hat. 
  
~ Die kostbarste unter den aus dem Mit- 
telalter noch iibrigen Bischofsmiitzen ist 
eine im National-Museum befindliche, wel- 
che den Bischofen von Linkdping zugehort 
hat. Sie stammt aus dem 12 Jahrhundert 
und ist reich mit Edelsteinen und echten 
Perlen besetzt und mit silbernen Platten 
(Email cloisonné) geziert. 
Gruppe XXIV. 
Objecte der Kunst und Kunstgewerbe friiherer Zeiten. 
Schon in der zweiten Hilfte des 17 
Jahrhunderts wurde zu dem geschichtlichen 
Museum des schwedischen Staates der Grund 
gelegt. In dieser Zeit, da Schweden sich 
eben zu einer werdenden Grossmacht in 
Europa erhoben hatte, legte sich Hoch und 
Niedrig mit Eifer auf das Studium der Al- 
terthiimer; diese aber erhielten im Allge- 
meinen eine ungesunde Richtung, und in- 
folge dessen kam es dahin, dass das Museum 
hauptséchlich Curiosa umfasste. Erst in 
unserem Jahrhunderte fing man an die in 
Schweden gefundenen Alterthiimer mit gros- 
serem Fleisse einzusammeln; erst in den 
1830ger Jahren verfuhr man dabei syste- 
matisch; erst seit dieser Zeit befliss man 
sich, nicht isolirte Gegenstinde in das Mu- 
seum zu bringen, sondern vielmehr ganze 
Serien und reiche Gruppen. Jéhrlich mehren 
sich die Sammlungen des Museums durch 
neue Fiinde, deren Zahl in stetem Wachs- 
thume begriffen ist. 
Die Altherthiimer aus der schwedischen 
Heidenzeit gehéren drei grossen Kultur- 
perioden an: dem Steinalter, dem Bronze- 
alter und dem Eisenalter. Die Alterthiimer 
des Steinalters erfiillen 14 grosse Schriinke 
und 63 mit Glas bedeckte Montre-Kasten, 
und dieser Theil der Sammlungen lisst sich 
mit den allergréssten in Europa verglei- 
chen. Die Alterthiitmer des Bronzealters 
erfilllen 5 grosse Schrinke und 31 mit Glas 
bedeckte Montre-Kasten. Die Alterthiimer 
des Eisenalters nehmen 11 grosse Schriinke 
und 74 mit Glas bedeckte Montre-Kasten ein. 
Unter diesen Alterthiimern von dem 
Eisenalter mogen diejenigen besonders er- 
  
wihnt werden, welche von dem Verkehr 
zwischen Schweden und den iibrigen euro- 
pédischen Léhdern wihrend der heidnischen 
Zeit Schwedens, die bis in die Mitte des 
elften Jahrhunderts herabreicht, Zeugnisse 
ablegen. Da finden wir zu allererst hier 
Miinzen, Schmucksachen, Gefiisse, Kunstge- 
genstinde von Gold, Silber, Bronze und 
Glas, welche unbestritten rémischen Ur- 
sprunges sind und den drei ersten Jahr- 
hunderten unserer Heidenzeit angehorei. 
Ferner kommen hier Zeugnisse vor von einer 
starken Einwirkung des constantinischen 
Reiches, die vor dem FEnde des vierten 
Jahrhunderts entgegen genommen ist und 
in dem entlegenen Schweden linger als ein 
Jahrhundert fortgewirkt hat. In dem fiinf- 
ten und im Anfange des sechsten Jahr- 
hunderts existirten ~Handelsverbindungen 
mit dem byzantinischen Reiche, welche eine 
Menge von goldenen west- und ostrémischen 
Miinzen ins Land brachten, aber auf die 
Kultur im Norden kaum einen Einfluss 
ausgeiibt haben.  Wihrend des neunten 
und zehnten Jahrhunderts standen die Schwe- 
den in lebhafter Verbindung mit dem Osten: 
arabisches Silber, besonders Miinzen — es 
sind etwa 30,000 in schwedischer FErde 
gefunden worden — kam in grosser Menge 
nach Schweden. Um das Jahr 1000 hor- 
ten die lebhaften Verbindungen mit dem 
Osten auf, und statt derselben entstand eine 
starke Berithrung mit Deutschland und 
England. Wihrend carolingische Miinzen 
nur zweimal in schwedischer Erde gefun- 
den worden sind, ist in den schwedischen 
Fiinden die Menge der Miinzen sehr gross 
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