Full text: Schweden

   
     
    
   
  
  
   
    
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
   
  
  
    
    
   
  
    
  
  
  
  
   
  
  
    
  
  
  
  
    
  
  
   
   
   
  
   
  
    
     
   
   
  
  
   
    
  
   
  
  
  
  
  
    
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Die Quartdrbildungen Schwedens simlf 
theils glaciale, theils postglaciale. Am ilte- | 
sten unter den ersteren ist der sog. 7rimmer- | 
grus (Morinenschutt), welcher grosstentheils 1 
aus der Bodenmorine des fritheren Binnen- | 
eises besteht, gebildet durch Zertrimmerung * 
des unterliegenden Berggrundes, dessen DBe- 
schaffenheit daher auch ginzlich die des 
Tritmmergruses bedingt. Wo dieser wih- 
rend einer spiteren Periode unter den Meer- 
spiegel hinabgesenkt war, ist er mehr oder 
weniger vollstindig von den Berghdhen hin- 
abgespiilt und in den Thilern von marinen 
Ablagerungen  bedeckt worden. Oberhalb 
dieser marinen Grenze, welche hauptsichlich 
durch das Vorkommen des glacialen Thons 
bestimmt wird und deren Lage im mittleren 
Schweden etwa 500" (150™) iiber dem 
jetzigen Meerspiegel angenommen werden 
kann, bildet der Tritmmergrus mit seinen 
Massen von Steinen und Blocken fast ohne 
Unterbrechung die Oberfliche des Bodens 
und verbirgt beinahe ganz ‘vollstindig den 
Felsengrund.  Unterhalb  der erwiihnten 
Grenze dagegen, welche sich iibrigens ge- 
gen N. etwas hebt, sich aber gegen ». senkt 
[und in Skine nur auf 50'—100" (15"—30") 
hinaufreicht] treten  oft entblosste Theile 
der Bergoberfliche hervor, umgeben von den 
Sand- und Thonablagerungen der Quartér- 
periode, welche letzteren dort im Allgemei- 
nen den grossern Theil der Oberfliche des 
Bodens bilden. 
Zu den eigenthitmlichsten Quartéirbildun- 
gen gehéren die so hiufig, am meisten in 
den Ebenen des Milarthales, vorkommenden 
Sandriicken (oder Rollensteinriicken), - wel- 
che. beinahe ausschliesslich aus geschichte- 
tem, mit gerollten Steinen untermischtein 
Sand und Grus bestehend, lange, gewdhn- 
lich schmale, bisweilen scharfriickige und 
hohe, meistens sich von §S. gegen N. er- 
streckende Bildungen sind, denen man auf 
etwa 200—300 Kilom. folgen kann. Ein 
Theil von Stockholm ist auf einem solchen 
Sandriicken erbaut. 
Von postglacialen Gebilden kommen 
theils marine Thone vor, welche gleichwohl 
nur in der Nihe der jetzigen Kiisten an- 
getroffen werden, theils Fluss- und  Stiss- 
wasser-Ablagerungen, von welchen letzteren 
aber nur die in allen Theilen des Landes 
zahlreich auftretenden Torfmoore eine gro- 
gsere praktische Wichtigkeit besitzen. 
EINLEITUNG. 
Aus den jetzt angedeuteten geologischen 
Verhéltnissen geht hervor, dass die Anbau- 
Fihigkeit des Landes einem wesentlichen 
Theile nach von der Lage innerhalb oder 
| ausserhalb der Grenze des Gebietes der quar- 
tiren und marinen Ablagerungen und in 
letzterem Falle auch von der Beschaffenheit 
des Berggrundes abhingig ist, weil dieser 
den Triimmergrus bestimmt, welcher dort, 
wo die marinen Thone fehlen, zur Erhaltung 
von Kulturland hauptsichlich in Anspruch 
genommen werden muss. Wenn der Trium- 
mergrus auch infolge der steinigen Be- 
schaffenheit schwer und miihsam in Kultur 
zu setzen ist, so giebt er doch im Allgemei- 
nen ein keinesweges undankbares Erdreich, 
und wo stark thon- oder kalkhaltige Hrd- 
arten sich als Material in demselben be- 
finden, bildet er gewthnlich einen ausge- 
zeichneten Kulturboden (z. B. in Skéne). 
Die marinen Thone dagegen sind infolge 
ihrer Steinfreiheit leicht zu bearbeiten, daher 
dieselben iiberall, wo sie vorkommen, gross- 
tentheils schon fiir den Ackerbau in An- 
spruch genommen sind. In Gegenden, wel- 
che im Siiden von kalkreichen Formationen 
liegen, hat der glaciale Thon immer einen 
orosseren oder geringeren Gehalt (20—30 
2 ist nicht ungewdhnlich) von kohlensaurer 
Kalkerde, wodurch seine Fruchtbarkeit nicht 
unbedeutend vermehrt wird (z. B. der Mer- 
gel in Uppland). 
Ein auffallender Unterschied in der Ver- 
theilung der Ackerde zeigt sich zwischen 
denjenigen Gegenden, in denen das Kultur- 
Jand Tritmmergrus ist und denjenigen, wo 
es aus Thonablagerungen besteht. In erste- 
ren liegen die Acker im Allgemeinen auf 
den Absitzen der Hohen und bilden selten 
grossere Felder, sondern gewohnlich  zer- 
streute kleinere Stiicke, oft in unregelmd- 
ssigen Formen. In dem Gebiete der mari- 
  
  
  
  
  
nen Thonablagerungen dagegen ist das an- 
gebaute Land hauptsichlich auf diese con- 
centrirt und die itbrigen Erdarten sind ge- 
wohnlich der Waldvegetation iiberlassen. Die 
Ackerfelder sind dort auch im Allgemeinen 
grosser und zusammenhangender. 
Klima. 
Das Klima ist in Schweden wie in Nor- 
wegen in Verhéltniss zu der nordlichen Lage 
sehr milde, was man dem lanen Wasser des 
Golfstroms, der die Kiisten Norwegens be- 
R el TSRS | a Bl e S
	        
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