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42 GR. II. LANDWIRTHSCHAFT, FORSTWIRTHSCHAFT UND GARTENBAU. FISCHEREIWESEN.
auch bei den Bauern und in den iibrigen
sitdlichen und mittleren Provinzen fast auf
allen Giitern und griosseren Landbesitzun-
gen, sowie auch in den letzterwihnten Lan-
destheilen bei nicht wenigen kleineren Land-
besitzern. Koppelwirthschaften kommen am
meisten vor in Wermland und Dalarne so-
wie iibrigens, wie die Wechselwirthschaft,
hie und da im Lande auf den grisseren
Landbesitzungen, wo der eingeschrinkte
Umfang der natiirlichen Wiesen und der
Weiden den Anbau des Grases zu einer
Nothwendigkeit machen.
Die Wechselwirthschaft wird unter vie-
len verschiedenen Modificationen von 4-—12
Schligen angetroffen. Die élteste Koppel-
wirthschaft in Dalarne war zehnjihrig, und
jetzt kommen an vielen Orten Koppelwirth-
schaften mit 6—16 jihrigem Umlauf vor;
diese letzteren oft mit doppelten Grassaaten
oder Einsiiung von Klee und Gras sowohl
nach gediingter Wintersaat als auch nach
Sommersaat, da unmittelbar zuvor gediingte
und gehackte Wurzelfriichte gebaut worden
waren. Bei der Koppelwirthschaft werden
jetzt die bei der Wechselwirthschaft ange-
nommenen Grundsitze befolgt, dass Getreide-
und Futtergewiichse auf einander folgen
sollen, sodass Halm und Blattgewdchse mit
einander umwechseln, und daher sind die
auf solche Weise geordneten Koppelwirth-
schaften Wechselwirthschaften mit mehr-
jahrigen Klee- und Grasfeldern. Die letzt-
erwihnten Koppelwirthschaften sind mit
Riicksicht auf die agronomischen -Verhilt-
nisse des Landes die angemessensten und
gestatten — durch ihre vieljihrigen Gras-
feldern in Verbindung mit eéinem ausge-
dehnteren Anbau der Wurzelfriichte — eine
eintrigliche Hollinderei- und Meiereiwirth-
schaft, welcher jetzt die allgemeine Auf-
merksamkeit mit solcher Vorliebe gewidmet
wird, dass ein nicht unbedeutender Export
sowohl an Schlachtvieh als auch an Pro-
dukten der Meierei stattfindet (vgl. S. 44).
Die Getreidearten, welche am meisten
im Lande angebaut werden, sind: Weizen,
Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Erbsen,
Wicken, Ackerbohnen und Linsen; von Ge-
spinnstpflanzen werden Flachs und Hanf
und von Olpflanzen Herbst- und Friih-
lingsraps (Raps und Riibsen) angebaut.
Der Weizen, welcher zwar iiberall reift,
gebaut. Hier ist Gerste, die auch in Skéne
eine wichtige Getreideart ist, das Haupt-
getreide. In den Provinzen, welche den
Milar umgeben, und besonders in ('j)storgi‘}f—
land sowie auch in Skéne wird der meiste
Roggen gebaut; von Hafer erhilt man die
vornehmsten Ernten in Skane, Westergot-
land und Wermland; in Norrland aber ist
der Anbau des Hafers unbedeutend. Der
Buchweizen gehort am meisten Skéne an;
FErbsen und Wicken werden im ganzen
Lande gebaut, ausser in den nordlichsten
Theilen, Ackerbohnen und Linsen am mei-
sten in den siidlicheren Theilen des Lan+
des. Der vornehmste Flachsort ist das
Lin Vesternorrland (;\11;:'(\1'111;111lzm(l); der
Raps gehort beinahe ausschliesslich Ské-
ne an.
Von Wurzelgewdichsen kommen bei dem
Ackerbau auf dem Felde vor: angebaute Kar-
toffeln, Ritben, Krautriiben oder schwedischen
Ritben (Rutabaga), Mohrritben und Runkel-
ritben; von letzteren sowohl Futterrunkelrii-
ben als auch Zuckerriiben, welche letzteren
jetzt in der letzten Zeit begonnen haben,
mit ausgezeichnetem Erfolge fiir mehre neu
angelegte Runkelritbenzuckerfabriken ange-
baut zu werden.
Die Kartoffeln, welche in Schweden
zuerst i. J. 1725 eingefithrt wurden, fingen
erst 40 Jahre spéter an sich etwas allge-
meiner zu verbreiten, wenigstens unter den
Bauern. Jetzt fehlen die Kartoffeln nicht
einmal oben in den Lappmarken.
Zur Aussaat auf mehrjihrigen Gras-
lindern wendet man an: rothen Klee (Tri-
folium pratense), Alsike-Klee (Trif. hy-
bridum), weissen Klee (Trif. repens), Timo-
theusgras (Phleiim pratense) und verschie-
dene andere Grasarten, sowie auf feuchtem
Boden Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis).
— Der Alsike-Klee, welcher seine Heimath
in dem mittleren Schweden und seinen Na-
men von dem Kirckspiele Alsike zwischen
Stockholm und Uppsala hat, ist die abge-
hiirtetste von allen Kleearten und wird an-
statt des rothen Klees auschliesslich in den
noérdlichen Provinzen angebaut, wo der ro-
the Klee nicht gedeihen will. Von dem
Alsike-Klee werden bedeutende Samenquan-
tititen ins Ausland exportirt, woselbst er
bekannt ist unter der Benennung Schwe-
wird doch eigentlich in Norrland nicht an- | discher Klee.
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