Object: Schweden

  
32 GR. I. BERGBAU UND HUTTENWESEN. 
  
in Kopparberg-Lin und verwenden FErze 
aus dem obengenannten Svartberge. 
Die Fabrication des Roheisens fiir ge- 
wohnliche Giesserei-Bediirfnisse geschieht 
vermittelst Trisilicat-Gattirung, ist aber nicht 
sehr bedeutend, sondern es wird solches Ei- 
sen sogar aus Kngland und Schottland ein- 
gefithrt. Dagegen wird bei einigen Hoho- 
fen ein durch seine grosse Stirke ausge- 
zeichnetes Gusseisen fabricirt und ist die- 
ses unter anderem bei Finspong, dessen 
Gusseisen zu Kanonen, Geschossen, Eisen- 
bahnwagenridern u. s. w., und bei An- 
karsrum, dessen Gusseisen vorzugsweise zu 
Geschossen und Eisenbahnkreuzungen an- 
gewendet wird, der Fall. 
Schliesslich  wird auch Roheisen fiir 
schmiedbaren Guss, wie z. B. Aker und 
Kihlafors, producirt. 
Die Hohofenschlacke wird oft als Bau- 
material ‘angewandt und zu dem Zwecke 
in Roheisenformen ausgegossen. 
In Folge der Schwierigkeit, an einem 
und denselben Ort grosse Mengen Holz- 
kohle und Erz zusammenzufithren, hat man 
bis auf die letzten Jahre nur an einer ein- 
zigen Stelle, ndmlich bei Finspong, 2 Hoh- 
ofen gehabt, und bei den meisten Werken 
haben die Materialien nicht zugereicht, den 
einzigen Hohofen das ganze Jahr hindurch 
in Gang zu halten. Zu der Mehrzahl der 
schwedischen Hohifen muss® nédmlich das 
Material wihrend des Winters auf Schlit- 
ten angefithrt werden, und das Blasen be- 
ginnt daher in der Regel erst bei Eintritt 
des Winters und ist die Dauer des erste- 
ren von der Beschaffenheit des letzteren 
in sehr wesentlichem Grade abhiingig, denn 
je besser und anhaltender die Schlittenbahn 
ist, um so mehr Materialien kinnen ange- 
schafft werden. . Aber nur an verhiltniss- 
missig wenigen Stellen hat man wihrend 
eines Winters so viel Kohlen und Erz zu- 
sammenfithren” konnen, dass das Blasen bis 
zum FEintritt des nichsten Winters betrie- 
ben werden konnte, sondern erreicht dasselbe 
in den meisten Féllen sein Ende schon zu 
Anfang oder in der Mitte des folgenden 
Sommers, und die beim Hohofen beschif- 
tigt gewesenen Leute werden dann bei der 
Ernte verwendet. Es giebt doch Beispiele, 
dass das Blasen an einem und demselben 
Orte ohne Unterbrechung 6 Jahre hindurch 
fortgesetzt worden ist. 
  
  
Bei einigen der alten Eisenwerke, die 
bessere Communicationen haben, sind in 
den letzten Jahren neben den alten Hoh- 
ofen neue gebaut worden, so dass es nun- 
mehr nicht allein bei Finspong, sondern 
auch bei Westanfors, Sandviken, Hofors, 
Dalkarlshyttan und Forsbacka zwei.dersel- 
ben giebt. Ausserdem ist bei etlichen an- 
deren alten Werken ein zweiter Hohofen 
im Bau begriffen, und bei einigen der wiih- 
rend der beiden letzten Jahre beschlosse- 
nen, aber noch unvollendeten Bessemer- 
Anlagen hat man sogar die Absicht, 3 bis 
4 Hohofen aufzufithren. 
Im Jahre 1871 wurden in 207 Hoho- 
fen, die zusammen 37,471 Tage in Gang 
waren, 6,892,026 Ctr Roheisen in Génzen 
und 136,385 Ctr in Gusswaaren oder in 
Summa 7,028,411 Ctr (298,760,740 Kil.) 
Roheisen producirt. Hierzu wurden bei den 
Hohofen selbst 3,812 Arbeiter verwendet. 
Schmiedeeisen und Stahl-Fabrication. 
Die in Schweden gewdhnlichste Methode 
des TFrischens ist die, welche ZLancashire- 
Frische genannt wird. Dies ist ein Bruch- 
frischen, welches in bedeckten Herden vor 
sich geht, und das aus ihnen erhaltene Lup- 
peneisen wird darauf in besonderen Oefen 
geschweisst. Die Herde haben bisweilen 
nur eine, gewdhnlich aber zwei einander 
gegeniiberstehende Formen. Jede Formoff- 
nung in einem 2 formigen Herde ist un- 
gefihr 40 U Linien (4 [ Centim.). Die 
Pressung der Gebliseluft ist circa 27 Li- 
nien Quecksilber und seine Temperatur zwi- 
schen 100° und 200° C. Fiir jede Luppe 
wird gewéhnlich etwas iiber 2 Ctr (85 Kil.) 
Roheisen aufgesetzt; dieses Quantum variirt 
doch an den verschiedenen Stellen zwischen 
1'6 und 3 Ctr (68—128 Kil.)). Die Ar- 
beit geht mit 4 bis 6 Mann, welche sich 
so abwechseln, dass immer 2 bis 3 zu glei- 
cher Zeit dabei sind, ununterbrochen Tag 
und Nacht an 6 Tagen in der Woche 
fort, in welcher Zeit 160 bis 300 (6,800 
—12,750 Kilogr.) Luppenstiicke in jedem 
Herde producirt werden, mit einem Ab- 
brand an Roheisen von ungefihr 13 % und 
einem Verbrauch an Kohlen von 1'2 bis 
1'7 Tonne, wie dieselbe im Kohlenhause 
gelagert worden. 
Die Luppen werden bei den grisseren 
Eisenwerken unter 80 bis 100 Ctr (3,400 
    
      
   
  
  
  
   
    
   
   
  
    
   
  
  
  
   
    
     
   
    
  
  
  
   
    
  
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
   
    
     
   
   
  
    
    
  
   
   
    
     
   
    
     
     
  
   
  
    
    
    
    
    
    
    
    
  
   
    
    
    
   
—4 
die ¢ 
neren 
sehen 
wicht 
ben, 
von 
Gewi 
A 
terer 
deren 
ohne 
geln 
stahll 
gel 1 
ZUsan 
lich a 
zum | 
lich 
ausge 
komm 
bei al 
nemn 
pensti 
ses Sc 
werke 
herder 
dfen 
D; 
mit re 
den 
Holzk 
vermis 
drei | 
nachd 
Brenn: 
structi 
Mehrz: 
ten Kl 
ben s 
Schwe 
In let 
mehr 
verdri 
in der 
das Ja 
ménnis 
demie” 
aus  de 
Vereins 
nung 
materig 
ausschl 
gesping 
2
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.