Full text: Bericht über die Betheiligung Bayerns an der Wiener Weltausstellung 1873

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und die feine Charakteriſtik in der Durchbildung alles Einzelnen 
zu höchſter Geltung brachte. Wenn auch die nächſte Umgebung 
des Werkes für den Beſchauer nicht eben günſtig wirkte, ſo mußte 
er doch durch dieſelbe ſofort den wohlthuenden Eindru> empfinden, 
den es gegenüber der ſüßlichen „Flora“ des Franzoſen Cabanel und 
der plumpen Maſſenhaftigkeit und ſhweren, mißverſtandenen Ru 
bens’ſchen Färbung in dem großen Gemälde des Belgiers Wierz 
hervorrief. Unter den übrigen Vertretern der Hiſtorienmalerei ſind 
Lindenſchmidt und Thierſch, unter denen, welche auf weniger 
großen Flächen die Darſtellung gejchichtlicher Scenen mit Erfolg 
behandeln, Folignby und Adamo an bevorzugter Stelle zu 
nennen. 
In der Schlachtenmalerei war es den Meiſtern in der 
erſten Hälfte unſeres Jahrhunderts hauptſächlich darum zu thun, 
den vorgeführten Moment der ſtrategiſchen Situation zu möglichſt 
flarem Verſtändniß zu bringen und dadurch wurde nicht ſelten, 
ſelbſt bei den Bedeutendſten, die Lebendigkeit in der Darſtellung 
und die Friſche und Wahrheit im Ausdru> der Stimmung, welche 
die Scene beherrſht, um Vieles beeinträchtigt. Sm den hervor- 
vagenden Werfen der modernen Schlachtenmalerei, welche die bay 
riſche Abtheilung der Kunſthalle enthielt, erſchien dieſe Gefahr voll 
fommen überwunden und ift überall, in der Darſtellung der be 
wegteſten Vorgänge wie der ruhigſten, ſelbſt genrehaften Epiſoden 
durch das Streben nach einem geſunden Realismus und koloriſtiſcher 
Wirkung der Wahrheit und Unmittelbarkeit des Eindruckes zu ihrem 
Rechte verholfen. Hier find es vor Allem Bodenmüller, Louis 
Braun, W. Diet, Lang und Brand, welche ſowohl im Schlachten 
bild, als in der Vorführung einzelner Kriegsſcenen Hervorragendes 
geleiſtet haben. 
Welchen mächtigen Einfluß Piloty auf die Entwickelung 
der Münchener Malerei im Laufe der leßten Jahrzehnte ausgeübt, 
ergiebt fich am deutlichſten aus einem Überbli> der großen Zahl 
von Genrebildern, welche die Wände des Ausſtellungsraumes be 
deten. Mit Ausnahme einer Anzahl älterer Meiſter, welche ihr 
erworbenes und unerſchütterliches Anſehen auh hier dur<h die 
vorgeführten Werke bewahrt haben, wie A. v. Ramberg, 
     
  
    
     
    
   
    
   
  
     
   
  
    
  
   
    
    
   
  
    
    
    
    
     
  
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