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und die feine Charakteriſtik in der Durchbildung alles Einzelnen
zu höchſter Geltung brachte. Wenn auch die nächſte Umgebung
des Werkes für den Beſchauer nicht eben günſtig wirkte, ſo mußte
er doch durch dieſelbe ſofort den wohlthuenden Eindru> empfinden,
den es gegenüber der ſüßlichen „Flora“ des Franzoſen Cabanel und
der plumpen Maſſenhaftigkeit und ſhweren, mißverſtandenen Ru
bens’ſchen Färbung in dem großen Gemälde des Belgiers Wierz
hervorrief. Unter den übrigen Vertretern der Hiſtorienmalerei ſind
Lindenſchmidt und Thierſch, unter denen, welche auf weniger
großen Flächen die Darſtellung gejchichtlicher Scenen mit Erfolg
behandeln, Folignby und Adamo an bevorzugter Stelle zu
nennen.
In der Schlachtenmalerei war es den Meiſtern in der
erſten Hälfte unſeres Jahrhunderts hauptſächlich darum zu thun,
den vorgeführten Moment der ſtrategiſchen Situation zu möglichſt
flarem Verſtändniß zu bringen und dadurch wurde nicht ſelten,
ſelbſt bei den Bedeutendſten, die Lebendigkeit in der Darſtellung
und die Friſche und Wahrheit im Ausdru> der Stimmung, welche
die Scene beherrſht, um Vieles beeinträchtigt. Sm den hervor-
vagenden Werfen der modernen Schlachtenmalerei, welche die bay
riſche Abtheilung der Kunſthalle enthielt, erſchien dieſe Gefahr voll
fommen überwunden und ift überall, in der Darſtellung der be
wegteſten Vorgänge wie der ruhigſten, ſelbſt genrehaften Epiſoden
durch das Streben nach einem geſunden Realismus und koloriſtiſcher
Wirkung der Wahrheit und Unmittelbarkeit des Eindruckes zu ihrem
Rechte verholfen. Hier find es vor Allem Bodenmüller, Louis
Braun, W. Diet, Lang und Brand, welche ſowohl im Schlachten
bild, als in der Vorführung einzelner Kriegsſcenen Hervorragendes
geleiſtet haben.
Welchen mächtigen Einfluß Piloty auf die Entwickelung
der Münchener Malerei im Laufe der leßten Jahrzehnte ausgeübt,
ergiebt fich am deutlichſten aus einem Überbli> der großen Zahl
von Genrebildern, welche die Wände des Ausſtellungsraumes be
deten. Mit Ausnahme einer Anzahl älterer Meiſter, welche ihr
erworbenes und unerſchütterliches Anſehen auh hier dur<h die
vorgeführten Werke bewahrt haben, wie A. v. Ramberg,
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