150 A. Geschlossene Ankerwicklungen.
Die Gestalt der Polflächen wird durch die Form der Spulen
bestimmt; damit keine entgegenwirkenden elektromotorischen
Kräfte induziert werden, müssen die Pole aufsen abgeschrägt und
die Seitenflächen radial verlaufend sein.
Aus der Figur ist leicht ersichtlich, dafs sich sämtliche Stäbe
mit den Querverbindungen in zwei, axial hintereinander liegenden
Ebenen unterbringen lassen. In der einen Ebene liegen die Stäbe
1, 2,3, 4 u. s. f. und in der zweiten Ebene die Stäbe 1‘, 2‘, 3‘,
A. 1.
Die Scheibenankerwicklung von E. Desroziers !).
Die Schaltung der Ankerstäbe oder Spulen des Scheiben-
ankers von Desroziers ist im wesentlichen übereinstimmend mit
dem in Fig. 126 gegebenen Schema. Eigentümlich ist der Schal-
tung von Desroziers, dafs die Wicklung aus konstruktiven Grün-
den in zwei symmetrische Hälften getrennt wird, von denen jede
für sich ausgeführt werden kann. Durch die Verbindung der
freien Enden beider Hälften entsteht dann eine einfach ge-
schlossene Wicklung mit Reihenschaltung.
Soll die Wicklung mit geringer Spulenzahl bezw. grolser
Kollektorlamellenzahl ausgeführt werden, so wird die Zahl der
Kollektorsegmente, nach der in den Figuren 105 und 106 dar-
gestellten Methode, durch Einschieben von Lamellen, welche mit
den übrigen in der angegebenen Weise verbunden werden, ver-
grölsert.
Als Beispiel diene eine 6polige Armatur mit 64 Ankerstäben.
Jede Armaturhälfte erhält 32 Stäbe, welche in jeder Hälfte (Fig.
128 u. 129) radial und gleichmälsig am ganzen Umfange verteilt
angeordnet sind; in axialer Richtung liegen die beiden Hälften
hintereinander.
Der Wicklungsschritt wird
ae
Nm ne
Wi y2 = 11;
Dieser Schritt wäre einzuhalten, wenn alle 64 Stäbe in ein
Schema eingetragen und von 1 bis 64 fortlaufend numeriert
würden.
») Franz. Patent Nr. 169746 vom 24. Juni 1885 und Nr. 176718
vom 11. Juni 1886. — Amerik. Patent Nr. 459610 vom 15. Sept. 1891.
=