Full text: Die Ankerwicklungen und Ankerkonstruktionen der Gleichstrom-Dynamomaschinen

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Der Ankerkern. 207 
Durch das Abdrehen der Armatur und das Fräsen der Nuten 
wird die Isolation zwischen den benachbarten Blechen am äufseren 
Rande derselben leicht zerstört, so dafs die ganze Armatur als 
mit einem sehr dünnen, siebartig durchlöcherten Eisenmantel be- 
deckt angesehen werden kann. Der Wattverlust, welcher bei der 
Rotation eines solchen Eisencylinders im magnetischen Felde 
entsteht, wird nicht erheblich ausfallen; es soll aber doch auf ein 
sauberes Abdrehen und Fräsen Wert gelegt werden; stumpfe 
Fräsen und Drehstähle würden eine bedeutende Erhöhung des 
Wattverlustes verursachen. 
Die Abkühlungsfläche und die Erwärmung des Ankers. Soll die 
Temperatur des Ankers infolge der Erwärmung durch Hysteresis 
und Wirbelströme und infolge des Verlustes im Kupfer der Wicklung 
gewisse Grenzen nicht überschreiten, so mufs die Abkühlungsfläche 
der Armatur in einem gewissen Verhältnisse zu der Wärmeerzeugung 
des Ankers stehen. Man kann, ohne die Isolation des Ankers 
zu gefährden, eine Temperatur des Ankers von 65 bis 70°C. und 
bei Glimmerisolation eine noch höhere Temperatur zulassen. Im 
allgemeinen stellt man die Bedingung, dafs die Temperatur- 
zunahme über die umgebende Lufttemperatur, nach etwa sechs- 
stündigem Betriebe mit Vollbelastung, 35 bis 45° ©. nicht über- 
schreiten soll. Die englische Admiralität gestattet sogar, allerdings 
mit Rücksicht auf die hohe Lufttemperatur in den Schifisräumen, 
eine Temperaturerhöhung von nur 70° F. oder 21°C. 
Für eine bestimmte Abkühlungsfläche und eine als zulässig 
gegebene Temperaturzunahme kann die Wärmeerzeugung oder der 
Wattverlust des Ankers um so grölser werden, je besser die Ab- 
kühlungsfläche und je grösser die Umfangsgeschwindigkeit desselben 
ist. Nackte und rauhe Flächen des Ankerkernes, die weder 
durch die Wieklung, noch durch Isolation bedeckt sind, gehören 
zu den besten Abkühlungsflächen, wie z. B. die innere Fläche des 
Kernes eines Trommelankers, sofern eine gute Lufteirculation hier 
möglich ist, oder die Seitenflächen von Trommelankern mit 
Mantelwicklung (Fig. 304); vollständig bewickelte Ringanker er- 
schweren dagegen die Abkühlung des Eisenkernes. 
Wenn die Armaturwicklung so gestaltet ist, dafs die Luft 
zwischen die Windungen treten kann, wie das z. B. bei Stabankern 
vorkommt, so wird die Abkühlung sehr begünstigt. 
 
	        
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