Full text: Die Ankerwicklungen und Ankerkonstruktionen der Gleichstrom-Dynamomaschinen

  
  
  
  
214 Die Ankerkonstruktionen. 
Der Vorwurf, der früher mit Recht den Ankerkonstruktionen 
gemacht werden konnte, dafs sie mechanisch unvollkommen seien, 
trifft heute nicht mehr zu. 
Die Art der mechanischen Ausführung richtet sich ganz 
nach der Stromstärke, welche ein Draht zu führen hat. Für kleinere 
Stomstärken wird Drahtwicklung, für grölsere Stromstärken 
Stabwicklung gewählt. 
Drähte von mehr als etwa 4 mm Durchmesser lassen sich 
nicht mehr leicht genug biegen, und die Bespinnung dicker Drähte 
ist beim Wickeln, infolge der grofsen Kraft, welche beim Biegen 
derselben erforderlich ist, leicht Beschädigungen ausgesetzt, was 
namentlich bei Trommelwicklungen in Betracht kommt. Für 
grofse Armaturen mit grolsen Krümmungsradien für die Drähte, 
oder bei Schablonenwicklung, welche eine gute Kontrolle über die 
Isolation der einzelnen Spulen gestattet, kann die Wicklung mit 
stärkeren Drähten noch gut ausgeführt werden. 
Sobald die Stromstärke pro Armaturstromzweig grölser als 
ca. 50 Ampere wird, kann zur Stabwicklung übergegangen werden. 
Die Stabwicklung, bei welcher eine Windung aus zwei oder mehr 
Teilen zusammengesetzt bezw. zusammengelötet wird, gewährt den 
Vorteil, dals das Abbiegen einzelner Teile auf dazu bestimmten 
Schablonen erfolgen kann; dieselben werden nach dem Biegen 
isoliert. Aufser der leichteren Herstellung wird eine bessere Iso- 
lation, ein leichteres Auswechseln einzelner Teile und eine’ Kon- 
struktion von gröfserer Widerstandsfähigkeit und grölserer mecha- 
nischer Festigkeit erreicht. Diese Konstruktion hat namentlich 
für Trommelanker in den letzten Jahren zahlreiche Anwendung 
gefunden. 
Die Wicklung mufs in allen Fällen so ausgeführt werden, 
dals die einzelnen Armaturspulen bezüglich Widerstand und Selbst- 
induktion möglichst gleich sind, und dafs eine gleiche Gewichts- 
verteilung am Armaturumfange stattfindet. — 
Die Isolation der Ankerdrähte. Obwohl die Ankerdrähte auf einen 
gut isolierten Ankerkörper oder in isolierte Nuten gelegt werden, 
so muls doch noch für eine gute Isolation der einzelnen Drähte 
und eine gute Isolation der Armaturspulen unter sich Sorge ge- 
tragen werden. 
Als Armaturdraht verwendet man meistens dreimal besponnenen 
und schellackierten oder noch besser zweimal besponnenen, einmal 
 
	        
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